Die Peta-Aktivisten wollten als in Netzen gefangene Fische verkleidet auf das langsame Ersticken der Meerestiere aufmerksam machen.
Travemünde. Als Fische verkleidete Aktivisten der Tierrechtsorganisation Peta haben am Montag am Strand von Travemünde gegen das qualvolle Sterben von Fischen in Fischernetzen demonstriert. Mit silber-blauem Bodypainting und Flossen kostümiert lagen sie „tot“ in einem Netz im Sand bei der Nordermole.
Die Tierschützer wollen darauf aufmerksam machen, wie grausam das langsame Ersticken in Fischernetzen für die stummen Wirbeltiere ist, und dass Überfischung die Weltmeere zerstört. „Fischen tut weh!“ war auf einem Banner zu lesen, den im Wasser stehende Aktivisten hochhielten. Auf Flugblättern informierten die "menschlichen Fische" unter anderem über tierfreundliche, rein pflanzliche „wie Fisch“-Rezepte.
Eigentlich hatten sich die Aktivisten Ende Mai als Termin ausgesucht, um am Strand auf viele Passanten zu treffen. Bei leichtem Regen und stürmischem Nordwind waren sie allerdings die einzigen Gäste am Strand von Travemünde. Die leicht bekleideten Aktivisten hielten trotzdem durch. "Den Fischen in den Netzen geht es noch viel schlechter", so ihr kurzer Kommentar.
Nach Angaben von Peta werden jährlich 100 Millionen Tonnen Fisch aus den Weltmeeren gezogen, 55 Millionen Tonnen Fisch auf so genannten Aquafarmen produziert. Auf den Farmen würden etwa vier Kilogramm „Wildfisch“ benötigt, um ein Kilogramm „Zuchtfisch“ heranzuziehen. Doch auch die „nachhaltige Fischerei“ sei keine Lösung: Sie verursache großes Tierleid, da aus den Meerestiefen heraufgezogene Fische qualvolle Druckverminderung erlitten. Aufgrund des erhöhten Innendrucks zerreiße ihre Schwimmblase, die Augen träten aus den Höhlen und der Magen werde aus dem Mund herausgepresst. Viele Tiere seien noch am Leben, wenn sie aufgeschnitten, ausgenommen oder eingefroren werden.
Laut Wissenschaftlern des Mahavir Hospital and Research Centre enthalte Fisch zudem PCB, das bei Menschen zu Unfruchtbarkeit führen kann. In Sushi und Maki seien außerdem im Sommer 2008 in einer Untersuchung Fäkalkeime und Staphylokokken nachgewiesen worden.
In der Vergangenheit hatten die Peta-Tierschützer mit ihren Aktionen wiederholt für Aufsehen gesorgt.