Die Seehundstation Norddeich hat den ersten Heuler aufgenommen. In den kommenden Monaten werden die Pfleger den Heuler aufpäppeln.

Norddeich. Etwa acht Tage ist er alt, bringt zarte acht Kilo auf die Waage und heißt „Carlos“. Auf der Nordseeinsel Borkum hat die Wasserschutzpolizei den ersten Heuler entdeckt. Der Seehundwelpe ist eine Frühgeburt und misst nur 77 Zentimeter. „Er erfreut sich aber bester Gesundheit und verschläft den größten Teil des Tages“, sagte der Leiter der Seehundstation Norddeich, Peter Lienau, am Donnerstag in einer Mitteilung. Zurzeit befindet sich „Carlos“ noch in Quarantäne. Am Freitag zieht er aber in die Seehundstation an der Küste.

In den kommenden Monaten werden die Pfleger den Heuler dort liebevoll aufpäppeln. Bis er wieder zurück in die Nordsee darf, muss er noch ordentlich zulegen: Mindestens 25 Kilo sollte er dafür auf die Waage bringen. Wahrscheinlich im August werde „Carlos“ fit genug sein, um im Meer nach Fischen zu jagen, meinte Lienau.

71 verwaiste Seehundkinder hatte die Station im vergangenen Jahr aufgezogen und ausgewildert. Sie ist zuständig für das gesamte niedersächsische Wattenmeer. Besucher der Einrichtung können die Tiere in den Schwimmbecken und auf den Liegeflächen beobachten. Eine große Ausstellung informiert außerdem über Seehunde und ihren Lebensraum in der Nordsee.