Mehr als 1400 Jungtiere hat das zuständige Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz aus der Luft gezählt.

Oldenburg. Im Niedersächsischen Wattenmeer tummeln sich zurzeit so viele junge Seehunde wie noch nie. Mehr als 1400 Jungtiere hat das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) von Anfang Juni bis Mitte August aus der Luft gezählt. In den beiden Vorjahren seien jeweils nur knapp 1000 Seehund-Kinder gesichtet worden, so die Experten in Oldenburg. Die Gesamtzahl der Seehunde liegt mit knapp 6400 Tieren auf dem zweithöchsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1972. Nur 2002 waren es mehr. Im Vergleich zu 2008 stieg ihre Zahl um mehr als 200 Tiere. Damit stabilisierte sich der Bestand seit dem Ausbruch der Seehundstaupe im Jahr 2002 weiter. Damals wurden an der Küste knapp 3900 tote Tiere gefunden. Kurz zuvor hatte das LAVES noch den Rekord-Bestand von rund 6500 Tieren gezählt.

In den Jahren 2004 bis 2007 schwankte ihre Zahl zwischen 4000 und 5000. In den vergangenen Wochen beobachteten die Experten außerdem die Seehunde im Wattengebiet zwischen Weser und Elbe. Dabei konnten sie keine Hinweise auf Krankheiten entdecken. Die Tiere wirkten gesund und stark. Jäger zählen jedes Jahr ehrenamtlich aus drei Flugzeugen die Seehunde auf den Sandbänken. Bei Niedrigwasser starteten sie in diesem Jahr fünfmal gleichzeitig von Emden, Mariensiel und Luneplate. Das Wetter sei in diesem Jahr optimal für die Zählflüge gewesen, sagte LAVES-Koordinator Josef Huesmann. „Denn die Tiere halten sich dort auf, wo die Witterung für sie am günstigsten ist.“ Seehunde mögen es an Land sonnig und nicht allzu stürmisch. Bei starkem Wind ziehen sie sich ins Meer zurück. (lni)