Der Gouverneur hat den Notstand ausgerufen. Ein Nasa-Satellit dokumentiert das Ausmaß der Jahrhundert-Dürre in Kalifornien.
Los Angeles. Kalifornien hat wegen einer Jahrhundert-Dürre den Notstand ausgerufen. "Ich rufe alle Kalifornier auf, in jeder möglichen Weise Wasser zu sparen", erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaates, Jerry Brown. Brown appellierte an die Bevölkerung, den Wasserverbrauch um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Der Bundesstaat erlebe derzeit die schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen vor einhundert Jahren.
Vielerorts wächst kaum mehr etwas im US-Bundesstaat Kalifornien. Seit rund drei Jahren kämpft der Südwesten der USA mit einer extremen Dürre. Es regnet kaum. Der Nasa-Erdbeobachtungssatellit "Terra" hat das Ausmaß der Trockenheit dokumentiert und zeigt, wie sich die Vegetation in der Region von April 2011 bis Mai 2014 verändert hat.
Auf den Bildern ist eine Fläche von rund 1200 Quadratkilometern im Norden der Stadt Fresno zu sehen, zwischen dem San Joaquin Valley und dem Yosemite-Nationalpark. Die roten Bereiche sind in Wirklichkeit grün, also bewachsen. Braungrau sind die Flächen, auf denen keine Pflanzen mehr wachsen.
Sehen Sie hier die Bildvergleiche der Nasa
Die Dürre in den USA dauert bereits seit 14 Jahren an. Alarmierend ist die Situation seit drei Jahren: Die Pegel vieler Wasserreservoirs und der Grundwasserspiegel sind auf historische Tiefstände gesunken. Meteorologen sprechen von der schlimmsten Dürre nach den Trockenkatastrophen um 1923 und Ende der Siebzigerjahre. Vor allem die schwindenden Grundwasservorräte beunruhigen Forscher.
Um die Wasserreserven zu schonen, hat der US-Bundesstaat Nevada bereits seit ein paar Jahren drastische Maßnahmen ergriffen, um Wasser zu sparen. Der Staat Kalifornien hat seinen Bürgern erst im August den sparsamen Umgang mit Wasser verordnet. Sie dürfen zum Beispiel ihre Bürgersteige und Einfahrten nicht mehr mit dem Gartenschlauch abspritzen, Springbrunnen mit Trinkwasser füllen oder Grünflächen so stark bewässern, dass überschüssiges Wasser abläuft.
Ein Waldbrand in der Nähe des berühmten Yosemite-Nationalparks im US-Bundesstaat Kalifornien ist laut der Behörden außer Kontrolle. Wie die Feuerwehr mitteilte, verbrannten seit dem Ausbruch des Feuers in Oakhurst 480 Hektar Land, nur etwa ein Drittel des Brandes sei unter Kontrolle. 1300 Wohn- und Geschäftsgebäude wurden evakuiert, Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz. Die Brandursache ist noch ungeklärt. Die derzeitige Dürre erschwert laut Feuerwehr die Brandbekämpfung. Es ist bereits der vierte Waldbrand in der Region in den vergangenen sechs Woche.