Kanzlerin lasse Chancen des Gipfels ungenutzt verstreichen. Für Deutschland sind Minister Altmaier und Niebel in Rio de Janeiro.
Baden-Baden. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Untätigkeit in der Umweltpolitik vor. Merkel lasse die Chancen des UN-Nachhaltigkeitsgipfels Rio+20 ungenutzt verstreichen, kritisierte Künast am Mittwoch im Südwestrundfunk (SWR). Merkel hätte definitiv in Rio dabei sein müssen. Die Kanzlerin rede oft darüber, dass die Zukunft der Welt organisiert werden müsse. Jetzt habe sie aber „weder durch Anwesenheit noch durch entsprechenden Druck vorher dafür gesorgt, dass es hier auch zu Ergebnissen kommt“, rügte Künast. Für Deutschland sind Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) in Rio dabei.
Von dem Gipfel, zu dem ab Mittwoch mehr als 100 Staats- und Regierungschefs in Rio de Janeiro erwartet wurden, erwartet Künast kaum etwas. Man müsse den Eindruck haben, dass das Treffen „eigentlich überflüssig ist und sogar noch schädlich“.
+++Über die Chancen der Menschheit sind Experten uneins+++
„Man könnte bald sagen, wenn keine Reisekosten entstanden wären und kein Co2-Ausstoss durch die Reisen dorthin, dann wäre der Welt mehr genützt worden“, sagte Künast. Über die vorbereitete Abschlusserklärung sagte die Grünen-Politikerin, Altmaier könne nicht behaupten, nur weil das „schöne warme Worte drinstehen, sei irgendetwas erreicht“, wenn nicht einmal Jahreszahlen oder konkrete Ziele vereinbart wurden.