DNER und Co. haben ihre Komfortzone verlassen. Auf Skateboards rollen sie von Sylt in den Süden. Die Videos der Tour sind auch schon Youtube-Hits.
Kronach. Eigentlich sind sie richtige Stubenhocker, doch seit mittlerweile 26 Tagen rollen sie bei Wind und Wetter quer durch Deutschland: Nur auf Skateboards wollen vier junge Freunde 1300 Kilometer von Nord nach Süd zurücklegen. Vor gut drei Wochen begannen sie ihre Longboard-Tour auf der Insel Sylt.
Mittlerweile sind die Youtuber in Bayern angekommen. „In etwa 14 Tagen wollen wir dann das Ziel, das Schloss Neuschwanstein bei Füssen, erreicht haben“, sagte Felix von der Laden in der Nähe von Kronach in Oberfranken.
Der 20-Jährige zählt zu den erfolgreichsten Youtubern Deutschlands. Sein Kanal auf Googles Online-Videoplattform hat rund 1,2 Millionen Abonnenten. Von der Laden stellte in seinen Clips bislang hauptsächlich Computerspiele wie Minecraft vor. Jetzt können die Fans täglich die ungewöhnliche Reise mitverfolgen. Jeden Tag legen die Skater etwa 30 bis 50 Kilometer zurück.
„Wir sitzen ja meistens nur vor dem PC und produzieren Videos. Unser einziger Sport ist Boarden“, berichtete der junge Kölner. „Wir wollten uns etwas beweisen und etwas machen, was noch niemand vorher gemacht hat.“ Anfangs habe er nicht daran geglaubt, so weit nur auf Skateboards zu kommen. „Aber jetzt sind wir schon in Bayern – aufgeben kommt nicht mehr infrage.“
Den genauen Streckenverlauf verraten Felix und seine Freunde Simon, Julien und Cheng aus gutem Grund nicht: „Wir würden sonst nicht zum Skaten kommen, weil überall Fans sind.“ So hatten einige Anhänger vor der Ankunft der Youtuber in Oberfranken auf Facebook eine Gruppe gegründet, die nur das Ziel hatte, den genauen Standort der Skater herauszufinden. Innerhalb weniger Stunden hatte die Gruppe 2000 Mitglieder. „Einer hat dann doch unser Hotel gefunden und ein Foto davon veröffentlicht – innerhalb kürzester Zeit standen die Fans vor unserer Unterkunft“, erzählte von der Laden.
Vor allem weibliche Fans kommen den Skatern immer wieder auf die Spur – und versorgen sie mit Süßigkeiten, Vitaminen und Pflastern. „Und dauernd müssen neue Schuhe gekauft werden, weil die Sohlen vom „Pushen“ schnell durchscheuern“, berichtete Felix von der Laden, den auf Youtube fast alle nur unter seinem Pseudonym „DNER“ kennen.
Mittlerweile haben die Skater zahlreiche Schürfwunden und andere Blessuren davongetragen – die sie in ihren Videos auch zur Schau stellen. Im Schnitt schaffen es die Clips im Internet auf eine Viertel Million Zuschauer. „Es ist unglaublich, welche Wellen die Tour schlägt. Sie ist Gesprächsthema auf jedem Pausenhof von Hamburg bis Garmisch“, sagte Tourmanager Alexander Moths.