Foxconn weist Berichte über Streik in iPhone-Fabrik zurück. Laut Arbeitsrechtsorganisation Verärgerung über Qualitätskontrollen.
New York. Nach Informationen der Organisation China Labor Watch hat der hohe Produktionsdruck bei Apples neuem iPhone 5 hat zu einem Streik beim Auftragsfertiger Foxconn geführt. Etwa 3000 bis 4000 Arbeiter im Werk Zhengzhou hätten am frühen Freitagnachmittag Ortszeit die Arbeit niedergelegt, berichtete China Labor Watch. Mehrere Produktionslinien seien dadurch lahmgelegt worden.
Eine Bestätigung des Ausstands aus anderen Quellen gab es zunächst nicht. Auf einem Bild, das die Organisation auf ihrer Website veröffentlichte, waren Dutzende Arbeiter in einem ausgeleuchteten Innenhof zu sehen.
Der Organisation zufolge gibt es mehrere Gründe für die Unzufriedenheit der Arbeiter. So seien sie aufgefordert worden, Feiertage durchzuarbeiten. Außerdem werfen sie der Werksleitung und Apple vor, zu hohe Qualitätsanforderungen zu stellen, ohne die Beschäftigten entsprechend ausgebildet zu haben. Deshalb seien die Arbeiter gab nicht erst in der Lage gewesen, die Anforderungen zu erfüllen, kritisieren sie laut China Labor Watch.
Apple hatte schon bei der Vorstellung des iPhone 5 betont, dass die Geräte zum Teil mit einer Präzision von Bruchteilen eines Millimeters zusammengebaut würden. Jetzt soll diese Genauigkeit ein Auslöser des Streiks gewesen sein, ebenso wie Probleme mit Kratzern auf der Aluminium-Rückseite des Telefons. Wegen Streits um die Anforderungen sei es auch schon mehrfach zu Handgreiflichkeiten zwischen Arbeitern und Qualitätskontrolleuren gekommen, berichtete die Organisation, die Arbeitsbedingungen bei chinesischen Unternehmen überwacht.
Das Werk Zhengzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan ist einer der wichtigsten Standorte des Auftragsfertigers. Dort arbeiten laut früheren Berichten rund 120.000 Menschen. Apple-Chef Tim Cook hatte die Fabrik während seiner China-Reise im März besucht.