Bei frischen Temperaturen verbrachten Hunderte die Nacht vor dem Apple-Store. Grund für die Strapaze: Verkaufsstart für das iPhone 5.
Hamburg. Massenauflauf vor dem Hamburger Apple Store: Der Verkaufsstart des neuen iPhone 5 hat am Freitag einen Ansturm auf die Filiale am Jungfernstieg ausgelöst. Hunderte iPhone-Fans harrten bei kühlen Temperaturen stundenlang aus, um als erste das neue Smartphone in den Händen zu halten. Selbst aus Dänemark und Russland waren Interessierte angereist.
Mit Applaus und Jubelrufen begrüßten die Apple-Mitarbeiter um 8.00 Uhr – eine Stunde früher als normal – die ersten Kunden: Nicholas Fechtner und sein Cousin Anton Port hatten seit Dienstag vor dem Gebäude campiert. „Die Nächte waren echt kalt, aber nach 58 Stunden das Ding endlich in der Hand zu haben ist super“, sagte Fechtner. Unter die ersten zehn Kunden hatte es auch Alexander Teich geschafft: „Natürlich hätte ich warten können, aber das Feeling ist einfach spitzenmäßig“.
„Wir hatten Angst, dass wir zu spät sein könnten, deshalb sind wir schon am Mittwoch in Kopenhagen losgefahren“, sagte Jacob Hojland. Obwohl der 22-Jährige und seine drei Arbeitskollegen sich extra ein Hotelzimmer in der Nähe gemietet hatten, verbrachten sie die letzten Stunden in der Kälte. „Die Regeln wurden irgendwann geändert, danach durften wir nur noch maximal zehn Minuten unsere Plätze verlassen.“ Wie viele der anderen Wartenden ließen sich die Dänen Pizza an den Apple Store liefern und versuchten, in Wolldecken gehüllt und mit einem großen Vorrat an Energydrinks das Warten zu überbrücken.
Doch nicht nur junge Apple-Fans drängten sich am Freitagmorgen am Jungfernstieg: „Einige haben gesungen und Musik gemacht – das hat Spaß gemacht mit den jungen Leuten die Nacht zu verbringen“, sagte Hans-Jürgen Schmidt. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursula wartete der 69-Jährige seit 19.30 Uhr vor dem Geschäft.
Apple hatte sich auf den Ansturm vorbereitet: Sicherheitskräfte säumten den Jungfernstieg, bereits vor dem Andrang waren Absperrungen errichtet worden. Turbulente Szenen in den Warteschlangen oder Staus blieben jedoch aus.
Das Interesse am iPhone 5 ist groß: In den ersten 24 Stunden waren mehr als zwei Millionen Vorbestellungen beim Unternehmen eingegangen, mehr als doppelt so viele wie beim Vorgängermodell. Wie viele Kunden am Freitag eines der neuen Smartphones ergattern konnten, teilte das Unternehmen nicht mit.
Ein Wermutstropfen für den erfolgsverwöhnten Konzern ist allerdings die massive Nutzerkritik an seinem ersten eigenen Kartendienst, die in der neuen Version des Betriebssystems iOS 6 für iPhone und iPad die bisherigen Google-Karten ersetzt. Die Apple-Karten sind ärmer an Details und zum Teil auch fehlerhaft. Nutzer dokumentierten die Fehler seit Mittwochabend in Blogs wie „The Amazing iOS 6 Maps“. Darunter waren gewellte 3D-Ansichten, falsch platzierte Ortschaften, Bahnstationen oder Restaurants sowie Fehler in Städtenamen.