Das neue iPad erreicht eine Temperatur von knapp 47 Grad Celsius, etwa sieben Grad mehr als der Vorgänger. Die Hitze sei vor allem in der linken unteren Ecke des Tablet-Rechners konzentriert.
Washington/Hamburg. Der Computerkonzern Apple hat Berichte zurückgewiesen, wonach das neue iPad zum Überhitzen neigt. Nach Beschwerden in Foren und Blogs hatte sich das Verbrauchermagazin „Consumer Reports“ des Themas angenommen. In einem am Dienstag veröffentlichten Test schrieb das Blatt, das neue iPad erreiche eine Temperatur von knapp 47 Grad Celsius, etwa sieben Grad mehr als der Vorgänger. Die Hitze sei vor allem in der linken unteren Ecke des Tablet-Rechners konzentriert.
Eine Apple-Sprecherin sagte dazu, die Temperatur liege im Rahmen der Vorgaben. Wer sich über die Hitze sorge, möge den Kundendienst kontaktieren.
Schon nach dem Verkaufsstart der dritten Generation des populären Tablet-Computers am Freitag hatte es Berichte gegeben, wonach sich das neue iPad teilweise merklich wärmer anfühle als die Vorgängermodelle. Apple hat das Gerät mit einem deutlich verbesserten Bildschirm, einem mächtigeren Grafik-Prozessor, LTE-Funkchips und einer stärkeren Batterie ausgerüstet – was als mögliche Quellen für die zusätzliche Wärme gesehen wurde. Andere Nutzer und Experten berichteten zugleich, keine stärkere Hitzeentwicklung gespürt zu haben.
Der Onlinedienst CNET erklärte, der Grund für mehr Wärme dürfte höchstwahrscheinlich das verbesserte Display sein: Die höhere Bildschirmauflösung erfordere mehr Hintergrundbeleuchtung. Auch CNET stufte die leicht höhere Temperatur als beim iPad 2 aber als unbedenklich ein. „Das iPad wird nicht heiß genug, um ein Ei darauf zu braten“, hieß es mit einer Prise Ironie.
Fast interessanter als die Apple-Antwort selbst ist die Tatsache, dass der Konzern überhaupt so schnell auf die Kritik reagiert hat. Üblicherweise konnten mehrere Wochen vergehen, bis das Unternehmen sich zu Wort meldete – wenn überhaupt. So dauerte es zum Beispiel lange, bis Apple im Sommer 2010 auf Berichte über Empfangsprobleme bei seinem iPhone 4 einging. Die schnellere Kommunikationspolitik gilt als neuer Ton unter Konzernchef Tim Cook, der im vergangenen August den wenig später verstorbenen Firmengründer Steve Jobs ablöste.
„Consumer Reports“ hatte schon beim Start des iPhone 4 erklärt, man könne das Telefon wegen Empfangsproblemen nicht empfehlen. Die US-Kunden hielt es nicht davon ab, das Gerät millionenfach zu kaufen. (dapd/dpa)