Hamburg. Unter dem neuen lila Deckmäntelchen hat der Weihnachtsmann eine diskrete Diät erfahren. Trotzdem wurde das Leichtgewicht teurer.

Es ist nicht wirklich ein Gewinn. Die Verbraucherzentrale hat den Lebensmittelkonzern Mondelez und dessen Milka-Weihnachtsmann zwar ausgezeichnet, ihm aber den eher zweifelhaften Preis der „Mogelpackung des Monats“ verliehen. Die Schokoladen-Hohlfigur des Schoko-Multis hat im Vergleich zum Vorjahr bis zu 23 Prozent Gewicht verloren. Manche Supermärkte hätten den Preis zwar leicht gesenkt, meldeten die Verbraucherschützer. Unter dem Strich aber stehe ein Preisanstieg zwischen 3 und 20 Prozent.

Der jetzt ganz in lila gekleidete Mann schrumpfte in allen drei käuflichen Größen: Von 210 Gramm im letzten Jahr auf jetzt 175 Gramm, von 130 Gramm auf 100 Gramm und von 60 Gramm auf 50 Gramm. Auf die Anfragen der Verbraucherschützer reagierte der Mondelez-Konzern eher einsilbig, die wenigen Auskünfte blieben diffus. Ein Blick in den Mailwechsel zeigt: Der Konzern mochte die Füllmengenreduzierung nur indirekt bestätigen. „Peinlich“, sagen die Verbraucherschützer.

142 Millionen Weihnachtsmänner seien für 2016 produziert worden

Die Konsumenten ärgert es, denn gerade Schokoladenfreunde lassen sich ungern auf Diät setzen. Zumal die Männer in entkleideter Form nach mehr schmecken, aber unter dem lila Deckmäntelchen die Größe eingebüßt haben. Meist fällt der Mangel erst zu Hause auf, wenn alles schon gegessen ist. Im Abgang bleibt ein Nachgeschmack nach Einbuße und Verlust.

Die Verbraucherschützer ermittelten, dass der Konzern grob geschätzt rund 200.000 Kilo Schokolade einspart. 142 Millionen Weihnachtsmänner seien für 2016 produziert worden. Geschätzt zehn Millionen Stück davon sind lila und im Schnitt 20 Gramm leichter.

Den vernünftigen Menschen mag das freuen: Weniger Verpackungsmüll und weniger Zucker im Verbrauchermagen sind gut für die Welt. Aber müssen schmerzhafte Einsichten ausgerechnet zu Weihnachten die Oberhand gewinnen?