Ausgaben für Arzneimittel steigen auf eine Milliarde Euro. Jeder Hamburger nimmt Medikamente für 647 Euro. Viele Versicherte müssen draufzahlen.
Hamburg. Für knapp eine Milliarde Euro haben die gesetzlich Versicherten in Hamburg im vergangenen Jahr Medikamente erhalten. Dabei hat jeder der 1,47 Millionen Versicherten Pillen und Sonstiges für durchschnittlich 647 Euro erhalten.
Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf neue Statistiken am Dienstag mit. Die Ausgaben von knapp 952 Millionen Euro waren im Vergleich zu 2012 um gut fünf Prozent gestiegen.
Mit den 647 Euro pro Patient liege Hamburg 111 Euro über dem bundesweiten Wert von 536 Euro. An der Spitze lag Mecklenburg-Vorpommern mit rund 670 Euro pro Kopf, Bayern mit 480 Euro am Ende.
Die Versicherten mussten bei einigen Medikamenten draufzahlen. So kamen in Hamburg Zuzahlungen in Höhe von fast 44 Millionen Euro zusammen. Im Schnitt hat also jeder gesetzlich Versicherte 30 Euro zugezahlt. Allerdings verzerrt dieser Wert die hohen Zuzahlungen von zum Teil mehreren Hundert Euro, die beispielsweise chronisch Kranke leisten müssen.
Die TK verwies bei ihren Zahlen darauf, dass die Krankenkassen mehr als zuletzt auch von den Rabatten der Arzneimittelhersteller profitieren. So seien die Vergünstigungen von 93 Millionen Euro auf 97 Millionen gestiegen. „Der Gesetzgeber hat 2011 mit dem Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) Maßnahmen ergriffen, um die Ausgaben für Medikamente im Griff zu behalten. Die Zahlen zeigen heute, dass diese Maßnahmen wirken. Nach Jahren mit sehr hohen Steigerungsraten entwickeln sich die Ausgaben für Medikamente nun moderat", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.
Für die TK sei es zudem wichtig, dass „gerade neue Arzneimittel da eingesetzt werden, wo sie für den Patienten echte Vorteile bringen“.