Der Pharmakonzern habe die Qualität der beanstandeten Mittel nachweisen können. Mit Nebenwirkungen sei trotz Ausflockungen nicht zu rechnen.

Bern. Die Schweizer Behörden haben zwei vorübergehend aus dem Verkehr gezogene Grippeimpfstoffe des Pharmaherstellers Novartis wieder freigegeben. Der Konzern habe die Qualität der beanstandeten Mittel nachweisen können, erklärte die Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel Swissmedic am Mittwoch. Bei den in den Impfstoffen Agrippal und Fluad sichtbaren Partikeln handele es sich nicht um „externe Verunreinigungen“, sondern um kleine Verklumpungen von normalen Eiweißbestandteilen des Impfstoffs, teilte die Kontrollbehörde Swissmedicmit.

Solche Verklumpungen könnten bei der Herstellung des Impfstoffs entstehen, lösten sich bei durch leichtes Schütteln vor der Injektion jedoch auf. Es müsse deshalb nicht mit bedenklichen Nebenwirkungen gerechnet werden.

Die Behörde hatte am 24. Oktober einen vorsorglichen Anwendungsstopp für die Impfstoffe Agrippal und Fluad angeordnet. Zuvor waren in Impfspritzen aus einer Novartis-Fabrik in Italien unklare Ausflockungen aufgefallen. Nachdem Novartis dies den dortigen Behörden mitgeteilt hatte, waren die Impfstoffen in Italien vorsorglich aus dem Verkehr gezogen worden. Österreich und Deutschland schlossen sich dem Schritt an.

Wie sich das Gesundheitsministerium in Deutschland entscheiden wird, ist noch offen. Für diese Woche waren Gespräche angekündigt, wie man die Engpässe durch den Auslieferstopp zur beginnenden Grippesaison verhindern kann.