Die Erkrankungswelle läuft langsam aus. Trotzdem gibt es noch Schwerkranke. Eine Frau, die 1945 geboren wurde, starb in Hamburg.
Hamburg/Kiel. In Hamburg ist ein weiterer Mensch nach einer EHEC-Infektion mit nachfolgendem HUS gestorben. Laut Behörde handelt es sich um eine Frau, die 1945 geboren wurde. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten in der Hansestadt auf sechs. Dennoch läuft die Welle der EHEC-Erkrankungen langsam aus. In Hamburg und Schleswig-Holstein melden sich zwar immer noch neu Infizierte bei den Ärzten und Krankenhäusern, doch ihre Zahl nimmt ab. In Hamburg wurden von Freitag bis Montag 52 neue Fälle von EHEC oder EHEC-Verdacht sowie 15 Fälle der Komplikation HUS gemeldet, teilte die Gesundheitsbehörde am Montag mit. Fast alle Fälle gingen am Freitag ein; über Pfingsten könne es einen "gewissen Meldeverzug“ geben.
Schleswig-Holstein registrierte am Freitag 30 EHEC- und drei HUS-Fälle mehr als noch am Vortag. Damit sind in Hamburg insgesamt 1039 EHEC- und 181 HUS-Fälle gemeldet; in Schleswig-Holstein sind es 795 Fälle von EHEC und 188 Mal HUS. Bei der Fahndung nach dem EHEC-Erreger blieben die Behörden in Schleswig-Holstein erfolglos. Mehr als 400 untersuchte Proben brachten keinen Befund. Darunter waren 71 Sprossenproben.
Die EHEC-Fahnder haben unterdessen neue Beweise gegen die hoch verdächtigen Sprossen aus Bienenbüttel gefunden. Zwei weitere Mitarbeiterinnen des Biohofs in Niedersachsen sind demnach mit dem lebensbedrohlichen Darmkeim infiziert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigte am Sonnabend zudem, dass der EHEC-Erreger an den Sprossen exakt vom selben Typ ist wie die Bakterien, an denen bislang mehr als 30 Menschen in Deutschland starben.
Mehr als 4000 Menschen sind deutschlandweit an EHEC erkrankt oder stehen unter Infektionsverdacht. Das BfR warnte auch vor dem Verzehr selbstgezogener Sprossen und Keimlinge, da der Verdacht besteht, Sprossensamen könnten Ursache der Erkrankungen sein. (dpa)