Das Robert-Koch-Institut erwartet die Grippewelle für die nächsten Wochen. Noch sei eine Impfung möglich. Die Grippe komme jede Saison.

Berlin. Der Winter verlief für die Hamburger bisher glimpflich. Keine ausgeprägten Kältewellen, kein Schneechaos und bisher auch keine Grippewelle. Doch das könnte sich laut Expertenmeinung bald ändern. Für die nächsten Wochen rechnen Mitarbeiter vom Robert-Koch-Institut mit einem starken Anstieg der Infektionsfälle.

„Es ist noch nie passiert, dass sie ausbleibt“, sagte Silke Buda, Grippe-Expertin am Robert-Koch-Institut (RKI). Für eine Impfung sei es noch nicht zu spät, der Aufbau des Schutzes durch das körpereigene Immunsystem dauere etwa zwei Wochen. „Normalerweise beginnt die saisonale Grippewelle Ende Januar oder Anfang Februar“, fügte sie hinzu, weshalb die beste Zeit für eine Impfung im Oktober oder November sei.

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Derzeit gebe es bereits „sporadische Influenzafälle“, sagte sie mit Blick auf den am Mittwoch im Internet veröffentlichten Grippebericht des RKI. Darunter sei auch das Schweinegrippevirus H1N1, das während der Pandemie 2009/10 schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle auch bei jüngeren Menschen verursacht habe. In den meisten Fällen bliebe der Krankheitsverlauf aber „moderat“. Nach der Pandemie 2009/10 wurde eine Komponente des Virus auch in den saisonalen Grippeimpfstoff eingefügt, dieser schütze seitdem auch vor der Schweinegrippe.

Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel der Erde treten Grippewellen in den gemäßigten Zonen vor allem im Winter auf, erläuterte Buda. „Die Temperatur und die Luftfeuchte spielen dabei sicher auch eine Rolle.“ Für den Winter 2010/11 seien dem RKI in Deutschland 160 Todesfälle durch Influenza gemeldet worden.