Berlin. Mit mobilen Gasgrills zaubern Sie auch auf dem Zeltplatz ein gutes Essen. Wir haben fünf handliche Modelle in der Praxis ausprobiert.
Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist, der hat in der Regel eine halbwegs ausgestattete Küche an Bord, die deutlich mehr ermöglicht als das Aufwärmen von Dosensuppen. Aber wie ist das beim Zelten, wenn womöglich der Platz noch begrenzter ist als im Caravan?
Einen mehrflammigen Kocher plus extra Grill möchten wohl die wenigsten mitschleppen. Und der klassische „Expeditionskocher“ kann dann doch zu wenig. Mobile Gasgrills versprechen hingegen Kochkomfort. IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf dieser Geräte getestet.
Mobile Gasgrills: Darauf kommt es beim Kauf an
Multifunktionalität ist das Zauberwort – und zwar möglichst ohne Glut und fliegende Funken. Also bleibt nur Gas. Tatsächlich gibt es in diesem Bereich ein paar Geräte, die den Spagat zwischen Grill und Kocher versuchen. Allerdings sind mit dem Cadac Safari Chef und dem Campingaz Party Grill 400 auch zwei echte Dauerbrenner darunter, die es seit Langem in jedem Camping-Shop gibt.
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Die beiden Grills sowie der Cobb basieren auf einem vergleichbaren Prinzip: Es gibt einen runden Brenner, auf den je nach Bedarf unterschiedliche Aufsätze vom Grillrost bis zur Pfanne oder Plancha gesetzt werden können. Natürlich kann man auch einen Topf oder sogar Wok verwenden, die nicht aus dem originalen Zubehör stammen. Der Skotti wiederum ist ein eher klassischer Grill, mit dem Braten und Kochen möglich ist. Und der Jimbu Kocher von Outwell ist gleich je zur Hälfte ein Kocher und ein Grill.
Gasgrills für unterwegs: Klein, handlich und mobil
Der begrenzte Platz beim Camping legt nahe, dass die Kochgeräte im besten Falle klein und leicht sind, damit sie sich gut transportieren lassen. Geht es ums Packmaß, ist der Skotti unschlagbar. Er lässt sich einfach flach verpacken und wird bei Bedarf zusammengesteckt. Für den Deckel gilt das auch, ebenso für die Zange, die zeitgleich Deckelgrill ist und auch zur Spatula umfunktioniert werden kann.
Am Ende ist es schon etwas Bastelei, bevor das Grillen oder Kochen beginnen kann. Zudem ruiniert die wuchtige Messing-Anschlussgarnitur für die zwei Brenner den Skotti-Charme ganz erheblich, die Alternative sind zwei Kartuschen.
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Das Gegenteil ist der Cobb: Auch er ist kein Leichtgewicht und zudem recht sperrig. Aber dafür muss hier nichts montiert werden. Das Gerät ist nach Anschrauben der Gasflasche betriebsbereit. Der Jimbu Kocher wiederum ist leicht, lässt sich auch recht flach zusammenlegen. Aber ohne eine etwas hochwandigere Pfanne zusätzlich reicht das Gerät nicht an das Potenzial der übrigen Grills heran.
Den besten Kompromiss aus Platzbedarf und Mobilität bilden am Ende die Modelle von Cadac und Campingaz. Nicht zuletzt auch deshalb, weil man das Gestell einklappen (Cadac) oder abschrauben kann (Campingaz).
Fünf Testkandidaten: Die Gasgrills im Einsatz
Spiegelei, Aufbackbrötchen, Gemüsepfanne und eine grobe Bratwurst: Die Grills bewältigen diesen Koch-und-Brat-Parcours sehr unterschiedlich. Die geringste Herausforderung ist die Wurst. Die bekommen alle fünf Geräte hin. Das Problem dabei: Die Wurst ist relativ fettig – mit dem Ergebnis, dass es beim Campingaz, beim Skotti und beim Outwell immer wieder zu kleinen Fettbränden kommt.
Für die drei runden Grills gibt es jeweils eine Alugussplatte mit Rand, auf der Spiegeleier sehr gut gelingen. Beim Jimbu Kocher funktioniert es sehr gut, sofern man die besagte Pfanne im Gepäck hat. Die bringen Cadac und Campingaz ja bereits mit, wobei die jeweils auch gleichzeitig als Deckel nutzbar ist, beim Party Grill wie ein Wok, was es etwas leichter macht, Zutaten mit verschiedenen Garpunkten zu verwenden.
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Improvisieren muss man mitunter in Sachen Windschutz. Denn bläst es zu stark, kommen die Geräte an ihre Grenzen. Die Brenner liegen zwar recht gut geschützt, aber durch die geringe Masse speichern die Grillkocher kaum Hitze und kühlen nebst Grillgut schnell aus.
Fazit: Diese mobilen Gasgrills überzeugen im Test
Die besten Generalisten sind der Safari Chef und der Party Grill, wobei der Cadac das etwas durchdachtere Gerät ist. Eigentlich wäre hier auch der Cobb zu nennen, bei dem aber das schicke dänische Design Mobilitätspunkte kostet. Hat man den Platz dafür, bekommt man allerdings einen sehr wertigen Grill.
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Wer mehr klassisch grillt als kocht, ist mit dem ebenfalls sehr wertigen Skotti Max gut bedient – mit der Einschränkung, dass man eben auch viel Gewicht mitnimmt.
1. Platz: Safari Chef 30 LP – Cadac / IMTEST Siegel: Testsieger 6/2022
- Preis: 144,95 Euro
- Vielseitiger, halbwegs kompakter und recht leichter Grill mit zahlreichen Kochoptionen. Ideal auch für Rad- oder Trekking-Touren.
- + Hohe Heizleistung, einfache Reinigung, Beine verstellbar.
- - Für indirekte Hitze muss improvisiert werden, windempfindlich.
- Ergebnis: gut 1,8
2. Platz: Premier Gas Deluxe 2.0 – Cobb
- Preis: 264 Euro
- Spannende Kombination aus Grill und klassischem Camping-Gasherd. Leicht und kompakt. Braucht zusätzliches Kochgeschirr.
- + Starker Kocher und Grill, mit Windschutz und Fettauffangschale.
- - Kein Deckel für den Grill, indirektes Grillen nahezu unmöglich.
- Ergebnis: gut 1,9
3. Platz: Party Grill 400 – Campingaz
- Preis: 134 Euro
- Eleganter und wertiger Kompaktgrill mit vielen Aufrüstoptionen. Zudem gibt es ein breites Zubehörsortiment von Drittanbietern.
- + Gute Hitzeverteilung, extrem einfache Handhabung, tolles Design.
- - Hoher Platzbedarf, relativ hohes Gewicht, recht hoher Preis.
- Ergebnis: gut 2,0
4. Platz: Jimbu Kocher – Outwell
- Preis: 127,95 Euro
- Einfach zu handhaben, vielseitiger Grill mit vielen Kocheroptionen. Relativ hoher Mobilitätsfaktor dank leichter Demontage.
- + Pfanne im Deckelmodus fest verschließbar, einfach transportabel.
- - Klassischer Grillrost hat zu wenig Masse, Beine nicht verstellbar.
- Ergebnis: gut 2,1
5. Platz: Max – Skotti
- Preis: 349 Euro
- Hochwertiger Grill aus massivem Edelstahl mit zwei Brennern und – in Verbindung mit dem Deckel – der Option, indirekt zu grillen.
- + Leistungsfähige Brenner, massiger Grillrost, geringes Packmaß.
- - Hohes Gewicht, Kochoptionen mit Luft nach oben, sehr teuer.
- Ergebnis: gut 2,2