Berlin. Grillen ja, aber richtig! Das Angebot an Zubehör ist riesig. Womit holen echte Profis das Beste aus einem zünftigen Grillabend heraus?

Salzplanke, Hähnchenkeulenhalter oder Gusseisenplatte – der Markt für Grillzubehör ist mindestens so groß wie der für die Geräte selbst. Wer vom einfachen „Würstchengrill“ auf einen aufwendigen Gas- oder Holzkohlegrill umsteigt, steht dann staunend bis überfordert vor diesen Gerätschaften und fragt sich, was er davon wohl unbedingt braucht. Die beruhigende Antwort: Beileibe nicht alles.

IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, hat Zubehörtipps von Grillprofis zusammengestellt:

Das richtige Grill-Zubehör: Die Grillbürste

Grillbürsten gibt es in allen erdenklichen Formen und Größen. Mit Messingborsten, Edelstahlborsten, (Stahl-)Schwämmen oder Edelstahlspiralen. Wichtig ist, dass man mit der Bürste genug Druck auf den Rost bekommt und dabei auch die Seiten der Stäbe reinigen kann.

Die meisten Grillhersteller empfehlen für Gusseisenroste Bürsten aus Messing. Die Borsten sind so weich, dass sie die Beschichtung der Roste nicht schädigen. Allerdings ist auch die Reinigungswirkung schlechter. Zudem „schleift“ das raue Gusseisen die Messingbürste quasi ab.

Wer seinen Rost daher lieber mit einer Edelstahlbürste reinigt, muss in Kauf nehmen, dass das Material dort, wo die Beschichtung fehlt, schneller rostet. Das bekommt man aber ganz gut in den Griff, wenn man dafür sorgt, dass der Rost immer einen leichten Fettfilm (Backtrennspray oder Kokosfett) hat.

Grillen kann eine Wissenschaft für sich sein. Für das perfekte Ergebnis braucht es das richtige Zubehör.
Grillen kann eine Wissenschaft für sich sein. Für das perfekte Ergebnis braucht es das richtige Zubehör. © iStock | istock

Grillhandschuhe sind ein Muss

Hitzefeste Handschuhe sind Pflicht. Nicht, um das Grillgut anzufassen, sondern um eine heiße Pfanne oder das Rost selbst vom Grill zu nehmen. Wichtig ist, dass man mit ihnen noch gut greifen kann. Dabei halten vernünftige Ledergrillhandschuhe meist etwas mehr Hitze aus als solche aus synthetischen Materialien. Lässt man sie aber im Regen liegen, werden sie sehr schnell hart.

Die Grillzange gehört zur Standardausrüstung

Vernünftiges Werkzeug ist auch beim Grillen unabdingbar. Das gilt vor allem für eine Grillzange. Sie sollte vor allem stabil sein. Ob aus Holz oder Metall, ist egal. Wichtig ist, dass sie gut in der Hand liegt und man damit auch mal ein größeres Steak zuverlässig festhalten kann.

Trotzdem sollte die Zange nicht das Format einer Baggerschaufel haben, wenn man gelegentlich auch Garnelen oder Nürnberger Würstchen drehen möchte. Wichtig: Auf ausreichende Länge achten. Es ist mehr als unangenehm, den halben Unterarm über den heißen Grill halten zu müssen, weil die Zange zu wenig Reichweite hat.

Gusseisenplatte für die perfekte Kruste

Eine Gussplatte eignet sich, um Speisen eine kräftige, gleichmäßige Röstkruste zu verpassen. Im Prinzip lassen sich auch Burger oder Steaks hier hervorragend zubereiten, wobei dann das typische Grillmuster auf der Strecke bleibt. Bacon zum Beispiel funktioniert auf so einer Platte besser als auf dem Rost. Auch Gemüsescheiben lassen sich hier gut rösten. Problematisch sind Speisen, die etwas mehr Fett benötigen, weil die meisten Gussplatten genau dafür Ablauföffnungen besitzen.

Solche Platten gibt es als Universalzubehör. Sie werden einfach auf den Rost gelegt. Viele Hersteller bieten auch Modelle als Wechseleinsatz für ihre Grillroste oder zum Austausch eines kompletten Rostelements an.

Deckelhalter von Ikea

Der Deckelhalter Variera aus dem schwedischen Möbelhaus ist wohl eines der genialsten Grillzubehöre – obwohl es gar nicht als solches gedacht ist. Unter Grillern firmiert das Teil als Rippchenhalter, weil sich damit Rippchenstränge hervorragend senkrecht und platzsparend auf dem Grill platzieren lassen. Stellt man den Halter auf die Seite, lassen sich daran auch hervorragend Hähnchenunterkeulen aufhängen.

Messer

Im Zuge einer intensiveren Beschäftigung mit dem Grill kommt nicht selten die Frage nach guten Messern auf. Die ist redlich kaum zu beantworten. Es gibt sehr viele hochwertige Messer auf dem Markt; die Preise beginnen bei etwa 50 Euro und enden bei 20.000 Euro.

Aber keine Angst: Man benötigt keine Klingen aus mehrlagigem Damaszener-Stahl, auch wenn sie extrem lange scharf bleiben. Wichtiger ist, dass das Messer gut in der Hand liegt. Und das findet man nur heraus, wenn man in einem Fachgeschäft mehrere Exemplare anfasst.

Natürlich sollte die Klinge ausdauernd sein. Verliert sie an Schärfe, sollte man entweder selbst in der Lage sein, sie zu schärfen, oder ein Fachgeschäft in der Nähe haben.

Edelstahlschalen

Möchte man im Grill zum Beispiel Gemüse einfach so nebenher mitgaren, nutzen viele dafür Aluschalen. Das ist weder besonders umweltfreundlich noch wirklich gesund, weil sich in Verbindung mit Salz und Säuren Aluminiumoxide bilden können. Sinnvoller sind Edelstahlschalen, die immer wieder verwendet werden können.

Räucherchips

Wer kräftige Raucharomen mag, muss mit Räucherholz nachhelfen, wenn er keinen mit Holz befeuerten Smoker besitzt. Räucherholz gibt es in Form von kleinen Schnitzern („Smoking Chips“) in diversen Geschmacksrichtungen. Von Obstgehölzen bis hin zu geschredderten Whisky-Fässern kann man sich hier durchprobieren. Lediglich Nadelhölzer taugen wegen ihres hohen Harzgehaltes nicht zum Räuchern.

Verwendet werden diese Räucherchips in speziellen Räucherboxen, die es von den Grillherstellern als Zubehör gibt. Abzuraten ist von Einwegräucherschalen aus Alu, weil die gerade im Kohlegrill gern mal schmelzen, wenn sie auf die Kohlen gelegt werden.

Räucherplanken

Bei passionierten Hobbygrillern sind Räucherplanken sehr beliebt. Das Grillen auf Zedern- oder anderen Holzplanken gehört übrigens zu den einfachsten Methoden, Fischfilets, aber auch Fleisch auf dem Grill zuzubereiten. Die Planken werden dabei angekokelt und geben ein leichtes Raucharoma ab. Der Fisch kann bei richtiger Handhabung nicht verbrennen. Die Planken sind mehrfach verwendbar.

Wender oder Spatula

Burger, große Bratenstücke oder Fisch lassen sich mit einer Zange nicht gut bewegen. Hier hilft ein Wender, auch Spatula oder Grillplatte genannt. Auch der sollte eine gewisse Länge haben; der Pfannenwender aus der Küche ist in aller Regel zu kurz und zu klein. Der Wender sollte schon eine ordentliche Auflagefläche bieten. Außerdem darf er zwar minimal flexibel sein, sollte aber bei etwas mehr Gewicht nicht verbiegen oder gar abknicken.

Anzündkamin

Im Prinzip funktionieren alle Anzündkamine gleich. Die Version von Rösle lässt sich besonders sicher handhaben und bietet zudem einen gewissen Schutz vor Funkenflug.

Anzündkamin von Rösle
Anzündkamin von Rösle © RÖSLE | RÖSLE

Burgerpresse

Vielen Burgerpressen können auch Vertiefungen ins Patty drücken – ideal für gefüllte Burger. Beim Set von Napoleon ist auch gleich noch eine Presse für Miniburger dabei.

Burgerpresse von Napoleon
Burgerpresse von Napoleon © IMTEST | IMTEST

Einstechthermometer

Je schneller ein Einstechthermometer misst, desto besser – die von Inkbird sind schnell. Sie sind außerdem wasserfest, per USB-Kabel aufladbar und lassen sich neu kalibrieren.

Inkbird Einstechthermometer
Inkbird Einstechthermometer © IMTEST | IMTEST

Pizzastein

Ein Pizzastein (wie hier von Napoleon) kann Feuchtigkeit aus dem Teig verdampfen, was für einen schön krossen Boden sorgt. 1,5 bis 2,5 cm Dicke sind völlig ausreichend.

Napoleon Pizzastein
Napoleon Pizzastein © Napoleon | Napoleon

Pfanne/Wok/Plancha

In Spanien wird sehr viel in Pfannen zubereitet. Oft auf offenem Feuer, weshalb solche Exemplare aus dem Spanien-Shop sich auch optimal für den Grill eignen.

Pfanne von Spanien-shop.de
Pfanne von Spanien-shop.de © IMTEST | IMTEST

Mehr zum Thema