Berlin. Wer sich mit dem Coronavirus infiziert haben könnte macht sich mitunter auf den Weg zum Arzt. Das ist nicht immer eine gute Idee.
Die Corona-Pandemie stellt das deutsche Gesundheitssystem vor ungeahnte Herausforderungen: Krankenhäuser müssen mehr Intensiv-Patienten und -Patientinnen betreuen, die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen und Labore Millionen von Corona-Tests bewältigen.
Corona-Pandemie: Große Veränderungen für Ärzte
Und auch bei niedergelassenen Hausärzten und -ärztinnen hat das Coronavirus einiges verändert: Sie müssen sich auf stark erhöhte Hygiene-Anforderungen einstellen, Menschen mit Corona-Verdacht getrennt von anderen betreuen und dennoch die normale Versorgung aufrecht erhalten.
Doch ist bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Erreger SARS-CoV-2 überhaupt immer ein Arztbesuch notwendig? Und sollte man bei ersten Symptomen wie Husten oder Fieber direkt die Praxis aufsuchen, oder lieber abwarten? Viele Menschen sind in Bezug auf solche Fragen verunsichert.
- Das Virus bleibt: Neue Corona-Variante – Sorgt KP.2 für eine Sommerwelle?
- AstraZeneca: Corona-Impfstoff in der EU nicht mehr zugelassen – die Gründe
- Nach Corona: Diese Viren könnten eine neue Pandemie auslösen
- Studie: Depressionen möglich? Corona attackiert die Glückshormone im Gehirn
- Jugendliche: Was eine verfrühte Pubertät mit der Corona-Pandemie zu tun hat
Verdacht auf Corona: Arzt zunächst telefonisch kontaktieren
Dabei gilt ganz klar: Wer vermutet, sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert zu haben, sollte – unabhängig von etwaigen Symptomen – auf keinen Fall direkt eine Arztpraxis aufsuchen. Denn auf dem Weg dorthin oder vor Ort könnten weitere Personen angesteckt werden.
Um dieses Risiko zu minimieren, sollen sich Menschen, die aufgrund von Erkältungssymptomen befürchten, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, zunächst telefonisch an ihren Arzt wenden. Alternativ gibt auch der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 Auskünfte und berät zum weiteren Verhalten.
- Medizinprodukte: Corona-Test abgelaufen – Kann man ihn noch benutzen?
- Richtiges Verhalten: Corona-positiv ohne Symptome – Kann ich arbeiten gehen?
- Infektion: Corona-Test ist positiv? Das müssen Sie jetzt tun
Am Telefon wird dann geklärt, ob es sich um schwere Symptome handelt oder ob der Anrufer oder die Anruferin zu einer Risikogruppe gehört. Anhand dieser Informationen schätzen die Experten dann ab, ob es sich um eine Coronavirus-Infektion handeln könnte und ob ein Test durchgeführt werden sollte. Bei leichten Erkältungssymptomen ist das mitunter nicht nötig. Mehr zum Thema: Corona, Grippe oder Erkältung? Symptome richtig deuten
Husten und Schnupfen: Nicht immer ist ein Arztbesuch nötig
Denn auch wenn sich Covid-19 weiter ausbreitet, erkranken viele Menschen weiterhin „nur“ an einer Erkältung oder einer normalen Grippe. Vor allem bei einer einfachen Erkältung mit Husten, Schnupfen und teilweise auch Fieber ist ein Arztbesuch oft vermeidbar. Das hilft, das Gesundheitssystem zu entlasten. Erkrankte sollten sich sicherheitshalber dennoch für einige Tage selbst isolieren, heißt es in den aktuellen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI).
- Zweiter Booster: So gut schützt die vierte Corona-Impfung mit Biontech und Moderna
- Auffrischung: Was für einen zweiten Corona-Booster spricht – und was dagegen
Wer Kontakt zu einer Corona-positiven Person hatte, sollten sich laut „ Apotheken Umschau “ unverzüglich an das zuständige Gesundheitsamt wenden. Ach dabei gilt: Um weitere Ansteckungen zu vermeiden, sollte der Kontakt zunächst telefonisch erfolgen.
(nfz)