Berlin. Wer sich mit dem Coronavirus infiziert haben könnte macht sich mitunter auf den Weg zum Arzt. Das ist nicht immer eine gute Idee.

Die Corona-Pandemie stellt das deutsche Gesundheitssystem vor ungeahnte Herausforderungen: Krankenhäuser müssen mehr Intensiv-Patienten und -Patientinnen betreuen, die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen und Labore Millionen von Corona-Tests bewältigen.

Corona-Pandemie: Große Veränderungen für Ärzte

Und auch bei niedergelassenen Hausärzten und -ärztinnen hat das Coronavirus einiges verändert: Sie müssen sich auf stark erhöhte Hygiene-Anforderungen einstellen, Menschen mit Corona-Verdacht getrennt von anderen betreuen und dennoch die normale Versorgung aufrecht erhalten.

Doch ist bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Erreger SARS-CoV-2 überhaupt immer ein Arztbesuch notwendig? Und sollte man bei ersten Symptomen wie Husten oder Fieber direkt die Praxis aufsuchen, oder lieber abwarten? Viele Menschen sind in Bezug auf solche Fragen verunsichert.

Verdacht auf Corona: Arzt zunächst telefonisch kontaktieren

Dabei gilt ganz klar: Wer vermutet, sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert zu haben, sollte – unabhängig von etwaigen Symptomen – auf keinen Fall direkt eine Arztpraxis aufsuchen. Denn auf dem Weg dorthin oder vor Ort könnten weitere Personen angesteckt werden.

Bei Erkältungssymptomen sollten Patienten und Patientinnen nicht direkt einen Arzt aufsuchen. Denn in vielen Fällen ist kein Corona-Test nötig.
Bei Erkältungssymptomen sollten Patienten und Patientinnen nicht direkt einen Arzt aufsuchen. Denn in vielen Fällen ist kein Corona-Test nötig. © Getty Images | Morsa Images

Um dieses Risiko zu minimieren, sollen sich Menschen, die aufgrund von Erkältungssymptomen befürchten, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, zunächst telefonisch an ihren Arzt wenden. Alternativ gibt auch der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 Auskünfte und berät zum weiteren Verhalten.

Am Telefon wird dann geklärt, ob es sich um schwere Symptome handelt oder ob der Anrufer oder die Anruferin zu einer Risikogruppe gehört. Anhand dieser Informationen schätzen die Experten dann ab, ob es sich um eine Coronavirus-Infektion handeln könnte und ob ein Test durchgeführt werden sollte. Bei leichten Erkältungssymptomen ist das mitunter nicht nötig. Mehr zum Thema: Corona, Grippe oder Erkältung? Symptome richtig deuten

Husten und Schnupfen: Nicht immer ist ein Arztbesuch nötig

Denn auch wenn sich Covid-19 weiter ausbreitet, erkranken viele Menschen weiterhin „nur“ an einer Erkältung oder einer normalen Grippe. Vor allem bei einer einfachen Erkältung mit Husten, Schnupfen und teilweise auch Fieber ist ein Arztbesuch oft vermeidbar. Das hilft, das Gesundheitssystem zu entlasten. Erkrankte sollten sich sicherheitshalber dennoch für einige Tage selbst isolieren, heißt es in den aktuellen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI).

Wer Kontakt zu einer Corona-positiven Person hatte, sollten sich laut „ Apotheken Umschau “ unverzüglich an das zuständige Gesundheitsamt wenden. Ach dabei gilt: Um weitere Ansteckungen zu vermeiden, sollte der Kontakt zunächst telefonisch erfolgen.

(nfz)