Das Terrornetzwerk Al-Qaida ist nach Ansicht des Bundesnachrichtendienstes (BND) nicht mehr in der Lage, Anschläge in der Dimension des 11. September 2001 zu wiederholen.
Berlin. Nach den Anschlägen vor sieben Jahren in New York, im US-Bundesstaat Pennsylvania und auf das Pentagon habe sich die Situation für Al-Qaida grundlegend geändert, sagte BND-Präsident Ernst Uhrlau dem Berliner "Tagesspiegel". Vorher habe sich die Terror-Organisation in Afghanistan frei bewegen und Trainingslager betreiben können. "Das ist vorbei", sagte Uhrlau. Deshalb sei sie nicht mehr fähig, "vergleichbar aufwändige Anschläge wie die vom 11. September ungestört vorzubereiten und zu verüben".
Durch die vielen Zugriffserfolge der international kooperierenden Sicherheitsbehörden werde Al-Qaida zudem "ständig unter Druck gehalten", sagte Uhrlau. Er warnte jedoch, es seien weiterhin "Sprengstoffanschläge mit enormer Wirkung" zu erwarten. Der BND-Chef sieht vor allem eine wachsende Gefahr, dass der Terror in Nordafrika auf Westeuropa überschwappt. Das Risiko steige, dass die im Bündnis "Al-Qaida im islamischen Maghreb" vereinten Terrorgruppen in europäischen Ländern mit größeren nordafrikanischen Minderheiten, von Spanien über Frankreich bis Belgien, Attentäter rekrutierten.