Nach dem Störfall im Atomkraftwerk Krümmel greift Hessens Ministerpräsidendt Roland Koch den Energiekonzern Vattenfall scharf an.
Hamburg. Nach dem Störfall im Atomkraftwerk Krümmel greift Hessen Ministerpräsidendt Roland Koch den Energiekonzern Vattenfall scharf an und wirft diesem Dummheit vor. "Die Dummheit der Energiekonzerne in ihrer Kommunikation ist kaum noch beschreibbar", sagte Koch im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Betreiber, die sich verhielten wie Vattenfall in Krümmel, würden "unfreiwillig selbst zu den größten Gegnern der Kernkraft".
Koch forderte zugleich, sichere Kernkraftwerke unbegrenzt laufen zu lassen. "Wir wollen alle politischen Laufzeitbeschränkungen aufheben", sagte Hessens Ministerpräsident. "Die Frage, wie lange ein Kernkraftwerk sicher ist, soll nach dem Stand von Wissenschaft und Technik entschieden werden." Wann der Ausstieg aus der Kernkraft tatsächlich erfolge, hänge von der Entwicklung erneuerbarer Energien ab.
Koch attackierte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) scharf und bezeichnete ihn als "Showpolitiker, der in der Umweltpolitik über Jahre keinen einzigen Erfolg gelandet hat und nun drei Monate vor der Wahl versucht, sich als Anti-Kernkraft-Mann zu profilieren".