Die beiden Beamten waren Kollegen von Michèle Kiesewetter, der Polizistin, die vermutlich von Rechtsextremen erschossen worden war.
Stuttgart/Berlin. Zwei Polizisten aus Baden-Württemberg haben Verbindungen zum rassistischen Ku-Klux-Klan (KKK) gehabt – und sind trotzdem noch immer im Staatsdienst. Entsprechende Informationen der "Tageszeitung“ ("taz“/Mittwoch) unter Berufung auf Akten aus dem Bundestag-Untersuchungsausschuss zur Zwickauer Terrorzelle NSU bestätigte ein Sprecher des baden-württembergischen Innenministeriums am Dienstagabend.
Laut der Zeitung waren die beiden Polizisten Kollegen von Michèle Kiesewetter: Die Polizistin war im April 2007 in Heilbronn erschossen worden – mutmaßlich von den Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt aus der rechtsextremen Terrorgruppe NSU. Der Ministeriumssprecher äußerte sich zu dieser Querverbindung nicht.
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Die „Bild“-Zeitung hatte am Montag berichtet, dass ein ehemaliges Mitglied des rassistischen Geheimbundes KKK Kiesewetters damaliger Zugführer gewesen sei und möglicherweise Tipps an die Täter gegeben habe. Daraufhin hatte die Bundesanwaltschaft erklärt, sie verfolge keine neue Spur in Richtung des rassistischen Geheimbundes.
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Laut Ministerium gab es damals disziplinarrechtliche Konsequenzen gegen die zwei Beamten – sie seien aber nach wie vor im Dienst, wie der Sprecher am Dienstag die „taz“-Informationen bestätigte. Er machte keine Angaben zu der Frage, ob die KKK-Verbindungen der beiden Staatsdiener nicht möglicherweise auf eine verfassungsfeindliche Gesinnung schließen lasse. Auch zur Art der damaligen „Konsequenzen“ oder den Diensträngen und Aufgaben der Männer äußerte er sich nicht.