Stuttgart/Berlin. Libysche Rebellen haben nach Medieninformationen bei ihrem Vormarsch zahlreiche G36-Sturmgewehre aus Deutschland erbeutet. Wie die "Stuttgarter Nachrichten" und das ARD-Magazin "Kontraste" berichteten, sind die Waffen von dem Rüstungsunternehmen Heckler & Koch in Oberndorf am Neckar (Baden-Württemberg) hergestellt worden. Die Gewehre seien den Rebellen beim Sturm auf die Residenz Muammar al-Gaddafis in die Hände gefallen.
Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte in Berlin, es gebe "noch keine gesicherten Erkenntnisse" darüber, auf welchem Weg die Waffen nach Libyen gelangt sein könnten. Auf die Frage, ob Angehörige des Bundesnachrichtendienstes unter Gaddafi in Libyen als Ausbilder tätig gewesen seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert: "Ich kann Ihnen darüber keine Auskunft geben."
Das G36 ist das Standardgewehr der Bundeswehr. Die in Libyen aufgetauchten Sturmgewehre seien vom Typ G36 KV, ein für Spezialeinheiten hergestelltes Modell mit verkürztem Lauf, hieß es. Die Geschäftsführung des Herstellers sagte den "Stuttgarter Nachrichten": "Wir schließen aus, dass diese Waffen von Heckler & Koch nach Libyen geliefert worden sind."