Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert, dass die Grundsätze der Rechtsordnung auch im Netz gelten. Das Internet führt nach seiner Ansicht zu einer neuen Form radikalisierter Einzeltäter, die den Sicherheitsbehörden zunehmend Sorgen bereiteten.
Hamburg. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich setzt sich mit Blick auf die Norwegen-Attentate für ein Ende der Anonymität im Internet ein. Politisch motivierte Täter wie der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik "finden heute vor allem im Internet jede Menge radikalisierter, undifferenzierter Thesen, sie können sich dort von Blog zu Blog hangeln und bewegen sich nur noch in dieser geistigen Sauce", sagte Friedrich dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Die Grundsätze der Rechtsordnung müssten auch im Netz gelten, Blogger sollten "mit offenem Visier" argumentieren, forderte Friedrich. Das Internet führt nach seiner Ansicht zu einer neuen Form radikalisierter Einzeltäter, die den Sicherheitsbehörden zunehmend Sorgen bereiteten. "Wir haben immer mehr Menschen, die sich von ihrer sozialen Umgebung isolieren und allein in eine Welt im Netz eintauchen", sagte Friedrich weiter. "Dort verändern sie sich, meist ohne dass es jemand bemerkt. Darin liegt eine große Gefahr, auch in Deutschland."