Namibische Beamten fanden einen Zünder und eine laufende Uhr in einem Airbus von Air Berlin. Neue Sicherheitsmaßnahmen am Bundestag.
Wiesbaden. In Namibia hat die Polizei bei einem Flug nach München ein verdächtiges Gepäckstück entdeckt. Es wurde am Mittwoch bei der Verladung in einen Airbus der Fluggesellschaft Air Berlin von namibischen Beamten isoliert, wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte. Beim anschließenden Durchleuchten wurden demnach Batterien, die über Kabel mit einem Zünder und einer laufenden Uhr verbunden waren, sichtbar.
Ob es sich um einen zündfähigen Sprengsatz handelt, ist noch unklar. Die kriminaltechnischen Untersuchungen sind laut BKA noch nicht abgeschlossen. Ein BKA-Verbindungsbeamter wurde aus Südafrika nach Namibia entsandt. Die Passagiere des Fluges und das gesamte Gepäck wurden vor Abflug noch einmal kontrolliert. Der Flieger erreichte in der Nacht zum Donnerstag München.
Das verdächtige Gepäckstück war nach Angaben der Fluggesellschaft Air Berlin allerdings nicht für einen Flug nach Deutschland bestimmt. Das Objekt sei in einer Halle am Flughafen gefunden worden, in der auch das Gepäck von Air-Berlin-Passagieren abgefertigt wurde, sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Es habe sich um ein undeklariertes Objekt gehandelt, das nicht an einen bestimmten Zielort adressiert war.
Der Berliner Reichstag ist als Reaktion auf die Terrorwarnung besonders gesichert worden. Rings um das Parlament wurden Absperrgitter aufgebaut. Das gehöre zu den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, teilte die Berliner Polizei mit. Die Reichstagskuppel sollte nach Auskunft der Bundestags-Pressestelle für Besucher zunächst weiter geöffnet sein. Unterdessen wurde in Berliner U-Bahnhöfen die Bevölkerung zur Wachsamkeit aufgerufen. „Sicherheitshinweis: Bitte achten Sie auf verlassene Gegenstände und Gepäck in den Zügen und den Bahnhöfen“, hieß es auf Anzeigetafeln.
Auch Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte ungewöhnlich konkret zu Wachsamkeit gegen mutmaßliche Terroristen aufgerufen. „Wenn wir in der Nachbarschaft irgendetwas wahrnehmen, dass da plötzlich drei etwas seltsam aussehende Menschen eingezogen sind, die sich nie blicken lassen oder ähnlich, und die nur Arabisch oder eine Fremdsprache sprechen, die wir nicht verstehen, dann sollte man glaube ich schon mal gucken, dass man die Behörden unterrichtet, was da los ist“, hatte der Innensenator in der RBB-Abendschau gesagt.