Vier statt acht Jahre Wartezeit: mit der Turbo-Integration gegen den Fachkräftemangel. Votum für mehr doppelte Staatsbürgerschaften.
Berlin/Osnabrück. Die FDP will Ausländern eine schnellere Einbürgerung ermöglichen. Wer sich vorbildlich in Deutschland eingliedere, solle künftig bereits nach vier Jahren anstatt wie bisher nach acht Jahren eine Einbürgerung beantragen können, berichtete die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf ein Positionspapier der Bundestagsfraktion.
Der FDP-Innenexperte Hartfrid Wolff sagte der Zeitung: „Die Möglichkeit der beschleunigten Einbürgerung ist ein wichtiges Signal der Offenheit und des Aufnahmewillens an alle Migranten.“ Damit werde ein Anreiz geschaffen, sich sprachlich und beruflich rasch zu integrieren. Angesichts des fortschreitenden Fachkräftemangels sei dies auch im deutschen Interesse.
Der integrationspolitische Sprecher der FDP, Serkan Tören, fordert zudem, mehr doppelte Staatsbürgerschaften zuzulassen. „Für viele Migranten ist es ein Riesenschritt, die Staatsangehörigkeit ihres Herkunftslandes aufzugeben“, sagte er dem Blatt. Zudem sei es nicht vermittelbar, warum Europäer eine doppelte Staatsbürgerschaft erhielten, andere Ausländer aber nicht. Das scheidende Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin hatte mit seinen umstrittenen Thesen über zur Zuwanderer eine Debatte über Integrationspolitik ausgelöst.