Die Preise der gesetzlichen Kassen werden künftig übertragen. Privat Versicherte profitieren von Verhandlungen mit den Pharmafirmen.
Berlin. Private Krankenversicherungen sollen erstmals auch von Preissenkungen für Arzneimittel profitieren, die für gesetzliche Kassen ausgehandelt werden. Regelungen für die gesetzlichen Versicherungen (GKV) sollten auf Wunsch der Union in bestimmten Bereichen in der privaten Krankenversicherung (PKV) angewendet werden, sagte der Sprecher von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), Christian Lipicki. Er bestätigte damit einen Bericht der „Financial Times Deutschland“, wonach Preise für neue Medikamente, die künftig der Spitzenverband der gesetzlichen Kassen mit den Herstellern aushandelt, auch für private Versicherer gelten sollen.
Bisher zahlen die Privatversicherer weit höhere Preise für Arzneimittel als gesetzliche Kassen , da sie von den zahlreichen staatlichen Preisregeln für Medikamente ausgeschlossen sind. Ministeriumsexperten erarbeiteten derzeit Vorlagen über eine neue Grenzziehung zwischen gesetzlichen und privaten Kassen. Dabei gehe es um die Frage: „Was kann die PKV gut? Was kann die GKV gut?“, sagte Röslers Sprecher Lipicki.
Forderungen, dass gesetzliche und private Versicherer mit gemeinsamen Geschäftsstellen stärker kooperieren, fänden sich bisher nur in einem CDU-Konzept. Der Gesundheitssprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), sagte der „Financial Times Deutschland“, viele Versicherte wünschten sich Angebote aus einer Hand, beim Vertrieb ebenso wie bei der Abrechnung des Krankenhausaufenthalts.