Trinken für den Staat: Der Auftritt von Jogi Löws Elf freut die Finanzminister. Insgesamt gehen die Steuereinnahmen jedoch zurück.
Berlin. Von der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika haben auch die Kassen der Bundesländer profitiert. Die Einnahmen aus der Biersteuer fielen im Juli dank der WM mit 73 Millionen Euro um 9,1 Prozent höher aus als im Vorjahresmonat, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Bei der Rennwett- und Lotteriesteuer habe das Einnahmeplus 4,6 Prozent betragen.
Für den Zeitraum Januar bis einschließlich Juli ergab sich beim Biersteueraufkommen allerdings ein Rückgang um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Minus fiel damit etwas stärker aus, als die Steuerschätzer im Mai für das gesamte Jahr 2010 vorausgesagt hatten (minus 1,3 Prozent). Im ersten Halbjahr 2010 war der Bierabsatz – trotz eines Zuwachses im heißen WM-Monat Juni – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent gesunken.
Insgesamt ist der Zuwachs bei den Steuereinnahmen vorerst gestoppt . Im Juli verbuchten Bund und Länder einen Rückgang um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch für den Zeitraum Januar bis einschließlich Juli des Jahres ergab sich ein Minus von 0,9 Prozent. In den Vormonaten war das Steueraufkommen (ohne reine Gemeindesteuern) dreimal in Folge gestiegen.
Trotz des Dämpfers im Juli entwickeln sich die Steuereinnahmen jedoch immer noch weit besser als für das gesamte Jahr erwartet . Die Steuerschätzer hatten im Mai für 2010 einen Rückgang von 2,6 Prozent auf 472,38 Milliarden Euro vorhergesagt. Inzwischen wächst die deutsche Wirtschaft nach einem starken zweiten Quartal deutlich rasanter als erwartet. Experten rechnen allerdings damit, dass nach dem Frühjahrsboom das enorme Konjunkturtempo nicht anhält.