Anstieg befristeter Verträge: 4,5 Millionen Menschen arbeiten als Beamte oder Angestellte im Staatsdienst. Es gibt wieder mehr Beamte in der Ausbildung.
Wiesbaden. Trotz der leeren Staatskassen gibt es im öffentlichen Dienst erstmals seit 1991 wieder mehr Personal. Zum Stichtag 30. Juni 2009 waren dort rund 4,5 Millionen Angestellte und Beamte beschäftigt, 42.500 (0,9 Prozent) mehr als im Jahr zuvor. Der Anstieg gehe vor allem auf eine wachsende Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse zurück, berichtete das Statistische Bundesamt. Die Zahl der Angestellten wuchs um 39.600 (1,5 Prozent) auf rund 2,7 Millionen. Hauptgrund für den Zuwachs war die gestiegene Zahl der Zeitverträge, die um 35.300 oder 10,6 Prozent stieg.
Die Zahl der Beamten und Richter erhöhte sich nur leicht um 1500 (0,1 Prozent) auf 1,7 Millionen. Dieser Zuwachs geht ausschließlich auf die gewachsene Zahl der Beamten in Ausbildung zurück. Ohne ihre Berücksichtigung sank die Zahl der Beamten um 0,3 Prozent.
Zu einem Personalanstieg kam es insbesondere bei Tageseinrichtungen für Kinder, bei der Bundesagentur für Arbeit und bei den Hochschulen. Allerdings gab es auch Bereiche mit weniger Personal als im Vorjahr: So hatte die Privatisierung von kommunalen Krankenhäusern wie in den Vorjahren einen Personalrückgang zur Folge. Das Personal des Bundes ging ebenfalls zurück, hauptsächlich durch den Stellenabbau in der Bundeswehrverwaltung.
Von den 4,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes waren laut Statistikamt rund die Hälfte in den Ländern und dort überwiegend im Bildungswesen tätig. Auf die Kommunen entfielen rund 30 Prozent. Weitere zwölf Prozent waren im Bund beschäftigt und acht Prozent bei den Sozialversicherungsträgern oder der Bundesagentur für Arbeit.