Auch Transportflugzeuge A400M, Eurofighter und Panzer sollen von der Anschaffungsliste gestrichen werden. Die Marine legt Schiffe still.
Berlin. Angesichts der Sparzwänge bei der Bundeswehr will das Verteidigungsministerium bei Rüstungsprojekten drastisch kürzen. Nach übereinstimmenden Berichten empfehlen Experten aus dem Ministerium, die Zahl der zu bestellenden Transportflugzeuge A400M zu überprüfen. Beim NH-90-Hubschrauber sollen statt der geplanten 122 nur noch 80 gekauft werden, von den vorgesehenen 80 „Tiger“-Kampfhubschraubern nur noch 40 beschafft werden.
„Bild“-Zeitung und „Handelsblatt“ berichteten zudem, in der 23-seitigen Unterlage mit dem Titel „Priorisierung Materialinvestitionen – Handlungsempfehlungen“ werde nahe gelegt, auf die letzten 37 noch auszuliefernden Eurofighter zu verzichten.
Laut „Bild“-Zeitung sieht die Streichliste vor, langfristig rund 9,3 Milliarden Euro insgesamt einzusparen. Demnach wird auch empfohlen, sofort 15 Transall-Transportflugzeuge stillzulegen und „schnellstmöglich“ die „Tornado“-Flotte von 185 auf 85 zu reduzieren. Außerdem soll die Marine mittel- bis langfristig acht Fregatten, zehn Schnellboote und 21 „Sea King“-Hubschrauber außer Dienst stellen sowie nur noch drei statt vier neue Fregatten der Klasse 125 bestellen. Das umstrittene Luftabwehrsystem MEADS werde allerdings nicht gestrichen.
Das „Handelsblatt“ berichtete, die Aufklärungsdrohne „Talarion“ des Herstellers EADS werde den Sparzwängen geopfert. Stattdessen empfehle der Führungsstab die „sofortige Beschaffung von Saatag AA Male“, einer Weiterentwicklung der derzeit geleasten „Heron“-Drohne. Die Empfehlungen könnten nur mit Eingriffen in bestehende Verträge verwirklicht werden. Laut „Handelsblatt“ soll dabei auch die Bestellung des Panzers „Puma“ von 400 auf 280 Fahrzeuge schrumpfen.