Die Linken-Kandidatin würde auch in einem dritten Durchgang Joachim Gauck keine Stimmen geben: „Gauck ist nicht versöhnlich“.
Hamburg/Berlin. Die Kandidatin der Linken für das höchste Staatsamt, Luc Jochimsen, geht fest davon aus, dass der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) nächster Bundespräsident wird. „Ich bin davon überzeugt, dass Wulff im ersten Wahlgang gewählt wird“, sagte Jochimsen dem Hamburger Abendblatt (Donnerstagausgabe).
Zugleich machte sie deutlich, dass die Wahlmänner der Linken in der Bundesversammlung auch in einem dritten Wahlgang nicht für den Bewerber von SPD und Grünen, den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck, stimmen würden. „Gauck und Wulff sind für die Linke nicht wählbar. Das würde sich in einem dritten Wahlgang nicht plötzlich ändern.“
Jochimsen griff Gauck scharf an. „Gauck kann und will niemals Vorbote für Rot-Rot-Grün sein. Das zeigt sich nicht nur bei Afghanistan, sondern auch bei der Frage, wie man 20 Jahre nach der Einheit mit den Bürgern der ehemaligen DDR umgeht“, sagte die Bundestagsabgeordnete der Linken. „Gauck ist nicht versöhnlich. Er meint, die Linke sei überflüssig. Warum sollten wir jemanden wählen, der uns für überflüssig hält?“
Jochimsen kritisierte auch Äußerungen Gaucks zu Afghanistan: „Er sagt einfach, dass die Bundeswehr den Terrorismus bekämpfe und daneben noch viel Gutes für die Menschen in Afghanistan tue. Kein Wort zu Kundus! Kein Wort zu dem Verhängnis, in dem sie dieses Land befindet!“ Es sei „nicht erheblich, ob meine Kandidatur die Aussichten von Joachim Gauck schmälert oder nicht“, sagte Jochimsen.