Düsseldorf. Andrea Ypsilanti ist zu einer Chiffre für Wortbruch geworden. Vor der Hessen-Wahl 2008 schloss die damalige SPD-Landesvorsitzende eine Kooperation mit der Linkspartei aus. Gleichwohl versuchte sie später, eine rot-grüne Minderheitsregierung von der Linken tolerieren zu lassen. Vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am 9. Mai wendet sich SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft mit immer deutlicheren Worten gegen ein Bündnis mit der Linkspartei - und Hessens Ministerpräsident Roland Koch fühlt sich an Ypsilanti erinnert.
"Nach den hessischen Erfahrungen kann ich nur alle, die Rot-Rot-Grün nicht wollen, davor warnen, der SPD-Kandidatin Kraft ihre Versprechen abzunehmen", sagte Koch dem Abendblatt. Wie Ypsilanti würde Kraft, wenn es rechnerisch reichen sollte, "alles über Bord werfen, um Ministerpräsidentin werden zu können". Dann allerdings drohe Nordrhein-Westfalen eine "politische Krise".