Für die Entwicklung des neuen A350 will die Bundesregierung Airbus ein Darlehen über 1,1 Milliarden Euro gewähren.
Berlin. Die Bundeswirtschaftsministerium hat bekräftigt, dem ins Trudeln geratenen Flugzeugbauer Airbus für die Entwicklung des neuen Langstreckenfliegers A350 einen Kredit zu geben. „Die Bundesregierung ist grundsätzlich bereit, ein Entwicklungsdarlehen über 1,1 Milliarden Euro zu gewähren“, sagte der für Luftfahrt zuständige Staatssekretär Peter Hintze der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) laut Vorabmeldung. Diese Summe nannte der Wirtschaftspolitiker bereits im vergangenen Jahr auf der Pariser Luftfahrtmesse.
„Von unserer Seite sind alle Voraussetzungen erfüllt: Die Konditionen sind konform mit den Regeln der WTO, und die Mittel stehen zur Verfügung“, sagte Hintze. Allerdings seien mit Airbus noch letzte Fragen zu klären. „Wir wollen eine rasche Einigung. Es ist das Ziel, die Gespräche noch im Frühjahr abzuschließen.“
Als Knackpunkt gilt dem Bericht zufolge die Arbeitsverteilung bei einem zweiten Projekt von Airbus, dem neuen Kurz- und Mittelstreckenflieger A30X. Die Bundesregierung poche auf einen höheren Anteil für die deutschen Standorte, da Frankreich beim A350 einen größeren Arbeitsanteil habe. „Wir wollen Gewissheit haben, dass die Forschungs- und Entwicklungsarbeit für den A30X nach Deutschland kommt. Dafür müssen schon heute die Weichen gestellt werden“, sagte Hintze.
Zwar sei beschlossen, dass die Endmontage des A30X in Hamburg erfolgen werde. „Aber wir wollen Hamburg auch als Forschungs- und Entwicklungsstandort stärken. Davon würden später auch die deutschen Zulieferer bei der Produktion profitieren.“
Der A30X ist der Entwicklungsname für einen Nachfolger des sehr erfolgreichen Airbus A320. Bis das neue Modell auf den Markt kommt, könnten aber noch 15 Jahre vergehen. Airbus ist derzeit in Schwierigkeiten, weil der Militärtransporter A400M deutlich teurer wird als geplant. Auch die Verzögerungen beim Superjumbo A380 kosten die EADS-Tochter viel Geld.