Kurz vor dem Start der CeBIT 2010 betonte Familienministerin von der Leyen (CDU) die Wichtigkeit eines kinderfreundlichen Internets.
Hannover. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat am Montag in Hannover ein sicheres Internet für Kinder sowie geschützte Surf- und Chaträume gefordert. Menschenwürde und Meinungsfreiheit seien beides Grundrechte, die online wie offline gelten, sagte die Ministerin anlässlich einer Diskussion im Vorfeld der CeBIT 2010. „Wir brauchen eine breite Diskussion um die Netzpolitik“, betonte von der Leyen in ihrer Rede zum Thema „Internet und Jugend - Für freie Kommunikation in gemeinsamer Verantwortung“. Ziel sei es, einen freien Internetzugang für Erwachsene und gleichzeitig notwendige Sicherungen für Minderjährige zu schaffen.
Erst die Thematisierung der Kinderpornografie habe zum Bewusstsein geführt, wie groß das Dilemma ist. „Wir brauchen fest akzeptierte Spielregeln für das Miteinander im Netz“, betonte die Ministerin. Es gehe um Einfallsreichtum rund um das Prinzip der freiwilligen Selbstkontrolle. Denn Jugendlichen fiele es leichter sich über Spielregeln zu verständigen, wenn sie das mit Gleichaltrigen tun. Die Bekämpfung des Missbrauchs von Kindern steht für von der Leyen im Vordergrund. Der Aktionsplan gegen sexuelle Gewalt und Ausbeutung in diesem Bereich werde von der Koalition weiterentwickelt.
Neben der Transparenz sei Aufklärung wichtig. Bei aller Euphorie und Faszination rund um das Internet müsse auch über Risiken gesprochen werden. Persönliche Daten könnten geklaut und missbraucht werden. Vor allem die neuen Formen der Ausgrenzung, Demütigung und gefährlichen Kontakte bewegen die Bundesfamilienministerin. Im Vergleich zur eigentlichen Kinderpornografie, die fast ausschließlich Kinder vor der Pubertät missbraucht, seien beim so genannten cyberbullying, cybermobbing und grooming die Gruppe der 14-bis 17-Jährigen betroffen.