Grünen-Chef Cem Özdemir sieht die Zukunft an Schulen in der Entfaltung der Mehrsprachigkeit. Er will Kindern mit Migrationshintergrund die Möglichkeit geben, ihre Muttersprache richtig zu erlernen und sich frei entfalten zu können.
Berlin. Der neue Grünen-Chef Cem Özdemir hat Großes vor. Er will Türkisch als eine weitere konstante Fremdsprache an Schulen einführen. Grund dafür ist, dass Kinder mit Migrationshintergrund "ihre Mehrsprachigkeit entfalten können." "Warum soll an deutschen Schulen neben Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch nicht auch mehr Türkisch angeboten werden?" so Özdemir. Zugleich hob er jeodch auch hervor, dass Deutsch "für Kinder, die hier leben und aufwachsen, immer die wichtigste Sprache sein" müsse.
Özdemir sprach sich dafür aus, dass möglichst bald ein Muslim oder eine Muslimin in Deutschland ein Ministeramt bekleidet: "Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft farbenblind wird. Dass es völlig unerheblich ist, woran jemand glaubt." Entscheidend müsse sein, "wie gut, qualifiziert und überzeugend ein Politiker ist".
Vor gut einer Woche wurde Özdemir auf dem Grünen-Parteitag in Erfurt zum ersten Parteichef mit Migrationshintergrund in Deutschland gewählt.