Beim Stichwort "G8-Gipfel" erinnert man sich an das berühmte Gruppenbild mit Dame: Angela Merkel zwischen ihren G8-Kollegen in Mecklenburgs breitestem Strandkorb. Für mich war allerdings die "Clowns Army" das Unterhaltungselement von Heiligendamm: Zwischen endlosen Polizeiketten und schwarz vermummten Demonstranten tauchten immer wieder rote Knubbelnasen, bemalte Gesichter und bunte Hütchen auf. Quasi als lebende Veralberung des alles beherrschenden Sicherheits-Zirkus: Dreizehn Kilometer Sicherheitszaun für 12,5 Millionen Euro, 16 000 Polizisten, 1100 Soldaten und tief fliegende Tornados sollten rund 20 000 angereiste Globalisierungsgegner schön auf Distanz zu den Mächtigen halten. In dieser Konfrontationssymbolik ist man ja dankbar für jeden Spaßfaktor. Zum Witz wurde auch der teure Zaun: Niemand wollte ihn nach dem Gipfel recyceln. Schade, dass der nächste G8-Gipfel ohne Clowns stattfinden wird - auf dem 50-Quadratkilometer-Eiland La Maddalena vor Sardinien.