Im Gespräch

"Unser Bonus für Ihre Treue" - der Werbespruch der Lufthansa für ihr Vielfliegerprogramm "Miles & More" bringt das Prinzip der Bonusmeile auf den Punkt. Weltweit 120 Fluggesellschaften schreiben Kunden, die an solchen Programmen teilnehmen, inzwischen die geflogenen Meilen auf einem persönlichen Konto gut. Ab einer bestimmten Anzahl von Meilen gibt es Prämien: Freiflüge, Hotelgutscheine, Reisen, Nettigkeiten eben. Sinn der Aktion: Die Prämien sollen die Kundenbindungen verstärken. Erfunden hat das die US-Fluglinie American Airlines. Am 1. Mai 1981 startete sie ein Programm, um die Loyalität der Passagiere zu erhöhen. Heute nehmen 42 Millionen Menschen daran teil. Zum Vergleich: Miles & More hat 6,5 Millionen Kunden. In den USA ist die Bonusmeile inzwischen zu einer zweiten Währung geworden. Selbst der Kauf einer Schachtel Marlboro bringt dort fünf Meilen, der Abschluss eines neuen Telefonvertrags gar 25 000 Meilen. Lufthansa startete ihr Bonusprogramm 1993. Sie spendiert ab 30 000 Meilen einen Freiflug. Meilen können auch am Boden gesammelt werden: Etwa bei Hotel- oder Mietwagenbuchungen und sogar beim Besuch von Euro-Disneyland. Wer weniger als die 30 000 Meilen auf dem Konto hat, muss sich dennoch nicht grämen. Ab 15 000 Meilen - dem Gegenwert von vier innerdeutschen Hin- und Rückflügen in der Business-Class - lockt ein Präsent mit sechs edlen Weinflaschen. Der Flug von Frankfurt nach New York schlägt übrigens mit 7702 Meilen zu Buche. Eine Strecke, die etwa von Managern gern genutzt wird. In den meisten Firmen wird jedoch streng darauf geachtet, dass dienstlich erworbene Bonusmeilen auch nur dienstlich genutzt werden. So etwa bei der Post, bei Siemens oder den großen Autofirmen. Aber auch bei der Stadt Hamburg und der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte wird scharf kontrolliert.