Der aus der SPD ausgetretene frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement hat den SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering massiv angegriffen und ihm vorgeworfen, seiner Partei schweren Schaden zuzufügen. Bilder von Wolfgang Clement. - Franz Müntefering in Bildern.

In seinem Buch "Klartext. Damit Deutschland wieder in Fahrt kommt", aus dem die "Bild"-Zeitung in ihrer Montagausgabe vorab Auszüge veröffentlicht, schreibt Clement, er sei im November aus der SPD "auch deshalb ausgeschieden, weil die Parteiführung keinen klaren Trennungsstrich zur PDS/Die Linke zieht - obgleich deren Stasi-Verstrickung offenkundig ist." Clement bezweifelt, dass für Müntefering ein Bündnis zwischen SPD und Linkspartei wirklich ausgeschlossen ist und wirft ihm "Gier auf Macht" vor.

Müntefering ruft nach den Worten Clements "ausdrücklich dazu auf, in allen deutschen Landen Koalitionen mit Oskar Lafontaines 'Linken' einzugehen, wenn dadurch ein Sozialdemokrat ins Amt des Ministerpräsidenten gebracht wird".

Weiter heißt es laut "Bild" in dem Buch: "Aber ist Macht wirklich alles? Rechtfertigt das Streben nach Macht wirklich das Zusammengehen mit einer Kaderpartei, die Stasi-Spitzel in ein demokratisches Parlament entsendet? Es ist ein schwerer Schaden, den Franz Müntefering seiner Partei zufügt. Der von ihm eingeschlagene Weg der Bündnispolitik mit der PDS/Die Linke ist schrecklich falsch."

Es gebe nicht nur die Gier nach Geld, sondern auch die Gier nach Macht. Die SPD müsse achtgeben, "dass sie nicht generell in den fatalen Geruch gerät, ihr sei heute die Macht wichtiger als die Werte, denen sie sich verschworen hat".