46 Prozent der Deutschen sagen, dass sie sich seit der Krise mehr Sorgen um ihre Rentenansprüche machen. Private Altersvorsorge wird ungewisser. Deutsche Rentenversicherung beruhigt: Wir legen das Geld nicht spekulativ an.
Hamburg/Berlin. Die Deutschen verlieren das Vertrauen in die gesetzliche und private Rente und Schuld ist auch hier die weltweite Finanzkrise. 46 Prozent der Bürger gaben in einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) an, dass sie sich seit der Krise mehr Sorgen um ihre gesetzlichen Rentenansprüche machten. Das DIA wird von der Deutschen Bank finanziert, weshalb ein bisschen Panikmache in jede Richtung sicherlich lohnt.
Denn zum einen bewegt sich das Ackermann-Institut mitten im krisengeschüttelten Marktgeschehen. Zum anderen leben die Banker gut von der privaten Vorsorge der Bürger. Wenn die Sorgen um den Lebensunterhalt im Alter steigen, legen die Deutschen auch mehr privat zurück.
Nach DIA-Angaben sorgt sich jeder vierte Erwerbstätige aber auch um seine private Altersvorsorge, zwölf Prozent haben Angst um ihre betrieblichen Rentenansprüche. Fast drei von vier Befragten (72 Prozent) erwarten, dass sie ihren Lebensstandard im Alter senken müssen. Bei einer vergleichbaren Umfrage aus dem Jahr 2005 gingen nur 37 Prozent der Bürger davon aus, dass sie ihren Lebensstandard als Rentner nicht halten können.
"An dieser Stelle sieht man einen dramatischen Bewusstseinswandel der Bevölkerung", sagte Studienleiter Karsten Schulte. Positiv hob er allerdings hervor, dass knapp die Hälfte (46 Prozent) der Bürger angegeben habe, sich nicht mehr Sorgen um ihre Rente zu machen als vor der Finanzkrise.
DIA-Sprecher Bernd Katzenstein sagte, bisher mache sich der Börsencrash bei der Altersvorsorge kaum bemerkbar, da es sich um langfristige Anlageprodukte handele. Zu verzeichnen sei aber ein Trend hin zur sicheren Anlage.
Die Kasse der (gesetzlichen) Deutschen Rentenversicherung war zuletzt dank des Konjunkturhochs noch gut gefüllt. Solange die Arbeitslosigkeit nicht dramatisch steigt, werden von dort keine neuen Klagen zu hören sein. Dafür gibt es auch die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage, die die Schwankungen ausgleicht.
"Sicher, liquide und rentabel" sei das Geld der Beitragszahler angelegt, hieß es aus der Rentenversicherung: "In keinem Fall legt die Deutsche Rentenversicherung Gelder spekulativ an. Sie wählt für die Anlage ihrer Finanzmittel nur Anlageformen, die höchsten Sicherheitskriterien entsprechen."