Die Abwrackprämie entwickelt sich zum Renner der Saison. Kunden, die für den staatlichen Rabatt infrage kommen, strömen zu den Händlern. Dabei...

Die Abwrackprämie entwickelt sich zum Renner der Saison. Kunden, die für den staatlichen Rabatt infrage kommen, strömen zu den Händlern. Dabei herrschen im Autogeschäft zu Jahresbeginn normalerweise Absatzflaute und die Sehnsucht nach dem Frühjahr. Nicht einmal die bürokratischen Hürden schrecken die durch das wirre deutsche Steuersystem gestählten Käufer ab.

Die Abwrackprämie ist die erste Maßnahme der Konjunkturpakete, die unmittelbar bei den Menschen ankommt. Und sie wirkt belebend. Für den Handel wie auch für die Stimmung im Land - für die deutschen Autohersteller aber nur bedingt. Denn vor allem nach Kleinwagen steigt die Nachfrage. Hier ist der Vorteil für die Käufer am größten, der Anteil heimischer Produkte aber eher gering. Franzosen, Italiener und Asiaten dominieren dieses Segment. Bis zum Auslaufen der Auto-Konjunkturspritze Ende des Jahres wird sich das auch nicht mehr ändern.

Nun reflexartig unseren Herstellern eine falsche Modellpolitik vorzuwerfen wäre falsch. Deutsche Mittel- und Oberklassewagen sind weltweit begehrt und technische Spitzenleistungen. Was unter anderem dazu führt, dass sie nach neun Jahren normalerweise noch ganz gut in Schuss und wesentlich mehr wert sind als die 2500 Euro Abwrackprämie.

Was ist nun wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller? Kleine Wegwerfautos zu bauen und diese auch noch zu subventionieren oder langlebige hochwertige Produkte zu fördern? Bauen deutsche Firmen die falschen Autos, oder fördert das Konjunkturprogramm die falschen Modelle?

Als einzig sichere Erkenntnis bleibt, dass sich viele Kunden der Magie saftiger Rabatte nicht entziehen können und so zumindest die Konjunktur bei den heimischen Händlern belebt wird.