Die Demonstrationen linker und autonomer Gruppen sind am Abend in Berlin aus dem Ruder gelaufen. Steine wurden auf Polizisten geworfen.
Berlin. In Berlin-Kreuzberg ist am Abend des 1. Mai wie in den Vorjahren Gewalt ausgebrochen. Linksautonome schleuderten in der Skalitzer-/Ecke Lausitzer Straße Steine und Flaschen auf Polizisten. Feuerwerkskörper wurden gezündet und in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Die Polizisten reagierten umgehend und stürmten los. Sie versuchten, Störer zu greifen und die Menge auseinanderzutreiben.
Zuvor war ein Demonstrationszug mit etwa 10000 Linken und Autonomen durch Kreuzberg und Neukölln ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Jedoch war die Stimmung im Block mit rund 600 schwarz gekleideten Linksautonomen bereits aggressiv. Nach dem Ende der Demo löste sich der Zug nicht auf.
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte zuvor angekündigt, Gewalt sofort im Keim zu ersticken. Die Polizei war den ganzen Tag über mit rund 7000 Kräften im Einsatz. Im Vorjahr war es am Abend des 1. Mai in Kreuzberg zu massiven Gewaltausbrüchen gekommen. Die Polizei hatte sich damals zunächst zurückgehalten. Fast 500 Polizisten waren verletzt worden.
Die Veranstaltungen zur Walpurgisnacht Tags zuvor verliefen in Berlin weitgehend friedlich. Die Polizei nahm in der Nacht zu Sonnabend nach eigenen Angaben 34 Menschen vor allem rund um den Boxhagener Platz in Friedrichshain fest. Ihnen wird zumeist Landfriedensbruch und Körperverletzung vorgeworfen.
Es seien vereinzelt Flaschen und Steine geworfen worden. Ansonsten sei es aber friedlich gewesen. Rund 4000 Menschen feierten an verschieden Plätzen in Berlin in den Mai hinein. Am Rande einer Demonstration gegen Rechtsextremismus in Schöneweide wurden am Freitagabend zwei Neonazis festgenommen.