Bodrum/Hamburg. Der Junge hieß wohl Aylan Kurdi. Seine Familie wollte nach Kanada. Das tote Flüchtlingskind dokumentiert die humanitäre Katastrophe.

Hunderte Flüchtlinge kommen jeden Tag, jede Nacht über die Meerenge zwischen der Türkei und der Insel Kos nach Griechenland. Die Situation auf Kos ist so dramatisch, dass sogar Mitarbeiter der Reiseveranstalters Alltours Kleiderspenden sammeln und sie von Düsseldorf mit Air Berlin auf die Insel fliegen. An Urlaub und Vergnügen ist angesichts dieser Dramatik nicht zu denken. Auch die Feriengäste vor Ort sind erschüttert. Nun bewegt der Fall eines toten Flüchtlingskindes auf der türkischen Seite am Strand von Bodrum die Welt.

Das Foto des Kindes, das in sozialen Netzen wie Facebook und Twitter häufig geteilt wurde, hat große Betroffenheit und Diskussionen hervorgerufen. Mehrere Bilder von Nachrichtenagenturen zeigen den Körper des Kindes leblos am Strand, als sei das Kind gerade angespült worden.

„Es reicht“, titelte die Athener Zeitung „Ta Nea“ über dem Bild des Kindes auf der ersten Seite. Europa zeige sich „unzulänglich“ in dem Migrations-Drama. Ähnlich reagierte die linke Zeitung „Efimerida ton Syntakton“: „Was versteht Ihr denn nicht?“, fragt das Blatt in Richtung Europa. Die Werte der Europäischen Kultur würden zu Land und zu Wasser auf die Probe gestellt, meint das Blatt.

Die linksliberale spanische Zeitung „El País“ schrieb: „Die EU entstand, um den Frieden zu verteidigen und den Wohlfahrtsstaat aufzubauen, aber sie ist nicht in der Lage, sich mit ihrem derzeit größten Problem auseinanderzusetzen. Europa erleidet Schiffbruch in der Frage der Zuwanderung."

Viele Medien rund um den Globus haben Bilder des Kindes veröffentlicht. Der Umgang mit Bildern von Toten ist umstritten. Das Bild dieses Jungen repräsentiert und dokumentiert leider die Katastrophe, der die Menschen ausgesetzt sind, die aus ihrer Heimat vor Krieg und Verfolgung fliehen.

Foto verbreitet sich wie ein Lauffeuer

Unter dem Hashtag #KiyiyaVuranInsanlik (in etwa: „Menschheit an die Küste gespült“) sorgten die Fotos auf Twitter für zahlreiche Reaktionen. „Alles, was bleiben wird, sind unsere gebrochenen Herzen“, schrieb ein Nutzer. „Wenn dieses Bild die Welt nicht verändert, haben wir alle versagt“, schrieb eine andere. „Mir kamen die Tränen (...)“, meinte eine weitere. „Ohne Worte“, schrieb ein weiterer Nutzer. „Ohne Worte“, schrieb ein weiterer Nutzer.

Der dreijährige Junge, der Aylan Kurdi heißen soll, gehörte einem Bericht des „Guardian“ zufolge zu einer Gruppe von mindestens zwölf syrischen Flüchtlingen, die am Mittwoch vor der türkischen Küste ertrunken waren. Auch sein fünfjähriger Bruder soll ums Leben gekommen sein.

Der Junge soll aus dem syrischen Kobane stammen und machte mit seiner Familie die gefährliche Überfahrt zur Hafenstadt Kos in Griechenland. Nach Angaben der Zeitung „Ottawa Citizen“ wollte die Familie nach Kanada.

Deutschland, Europa und die Flüchtlingsfrage

Endlich angekommen: Eine 60-jährige Afghanin mit ihrem 110 Jahre alten Vater, den die Familie aus Angst vor den Taliban bis nach Bayern getragen hatte
Endlich angekommen: Eine 60-jährige Afghanin mit ihrem 110 Jahre alten Vater, den die Familie aus Angst vor den Taliban bis nach Bayern getragen hatte © dpa
Am 20. August war es in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Suhl zu einem massiven Gewaltausbruch unter Flüchtlingen gekommen
Am 20. August war es in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Suhl zu einem massiven Gewaltausbruch unter Flüchtlingen gekommen © dpa
Das Reichstagsgebäude: Am Dienstag will die Bundesregierung über Gesetzespaket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten
Das Reichstagsgebäude: Am Dienstag will die Bundesregierung über Gesetzespaket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten
Bei einer stundenlangen Massenschlägerei sind im Flüchtlingszeltlager im hessischen Calden mindestens neun Menschen leicht verletzt worden
Bei einer stundenlangen Massenschlägerei sind im Flüchtlingszeltlager im hessischen Calden mindestens neun Menschen leicht verletzt worden © dpa
Die Grenzen sind dicht: Kraftfahrer warten vergeblich am serbisch-kroatischen Übergang Batrovci-Bajakovo
Die Grenzen sind dicht: Kraftfahrer warten vergeblich am serbisch-kroatischen Übergang Batrovci-Bajakovo © dpa
Notunterkunft in Wiesen (Österreich)
Notunterkunft in Wiesen (Österreich) © dpa | Robert Jaeger
Unterschlupf vor dem Regen in Athen
Unterschlupf vor dem Regen in Athen © REUTERS | PAUL HANNA
Notunterkunft in Wiesen (Österreich)
Notunterkunft in Wiesen (Österreich) © dpa | Robert Jaeger
Helfer verteilen in der neuen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende im Geutensweg in Neugraben-Fischbek bei Hamburg Feldbetten, Campingmatratzen und Schlafsäcke. Am Freitag wurden in dem ehemaligen OBI-Baumarkt rund 300 Schlafplätze aufgebaut, insgesamt sollen 500 Flüchtlinge in der Halle Platz finden
Helfer verteilen in der neuen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende im Geutensweg in Neugraben-Fischbek bei Hamburg Feldbetten, Campingmatratzen und Schlafsäcke. Am Freitag wurden in dem ehemaligen OBI-Baumarkt rund 300 Schlafplätze aufgebaut, insgesamt sollen 500 Flüchtlinge in der Halle Platz finden © dpa | Christian Charisius
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird © dpa | Markus Scholz
Afghanische und syrische Flüchtlinge, die offenbar kaum schwimmen können, vor der griechischen Insel Lesbos
Afghanische und syrische Flüchtlinge, die offenbar kaum schwimmen können, vor der griechischen Insel Lesbos © REUTERS | YANNIS BEHRAKIS
Fluchtversuch in Beli Manastir in Kroatien
Fluchtversuch in Beli Manastir in Kroatien © REUTERS | LASZLO BALOGH
Viele Menschen versuchen, den Zug Richtung Ungarn zu erreichen
Viele Menschen versuchen, den Zug Richtung Ungarn zu erreichen © dpa | Antonio Bat
Trotz Grenzblockaden strömen Tausende Flüchtlinge über Kroatien Richtung Deutschland und Skandinavien
Trotz Grenzblockaden strömen Tausende Flüchtlinge über Kroatien Richtung Deutschland und Skandinavien © dpa | Balazs Mohai
Self ist der Mann: Schauspieler Til Schweiger mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Musiker Thomas D.
Self ist der Mann: Schauspieler Til Schweiger mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Musiker Thomas D. © dpa | Rainer Jensen
Flüchtlingskinder in Hamburg bei der HSV-Hilfsaktion in der Nähe des Volksparkstadions
Flüchtlingskinder in Hamburg bei der HSV-Hilfsaktion in der Nähe des Volksparkstadions © WITTERS | ValeriaWitters
Maureen Reinmheimer (Freundin von Sven Schipplock) und Anncharlott Alfs (Freundin von Lewis Holtby) sortieren gespendete Kleidung
Maureen Reinmheimer (Freundin von Sven Schipplock) und Anncharlott Alfs (Freundin von Lewis Holtby) sortieren gespendete Kleidung © WITTERS | ValeriaWitters
Olcay Beiersdorfer (Ehefrau von Dietmar Beiersdorfer, Mitte) und Lilli Holunder (Freundin von René Adler, rechts) sortieren gespendete Kleidung
Olcay Beiersdorfer (Ehefrau von Dietmar Beiersdorfer, Mitte) und Lilli Holunder (Freundin von René Adler, rechts) sortieren gespendete Kleidung © WITTERS | ValeriaWitters
Flüchtlingskinder in Hamburg bei HSV-Hilfsaktion
Flüchtlingskinder in Hamburg bei HSV-Hilfsaktion © WITTERS | ValeriaWitters
Wasserwerfer und Tränengas: An der Grenze zu Ungarn eskalierte die Situation zwischen Polizei und Flüchtlingen
Wasserwerfer und Tränengas: An der Grenze zu Ungarn eskalierte die Situation zwischen Polizei und Flüchtlingen © dpa | Sandor Ujvari
Eine Passantin steht in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg vor einer Stellwand mit Informationen und Hinweisen für freiwillige Helfer und Flüchtlinge
Eine Passantin steht in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg vor einer Stellwand mit Informationen und Hinweisen für freiwillige Helfer und Flüchtlinge © dpa | Christian Charisius
Schauspieler Til Schweiger (3.v.l.) sowie der Schauspieler Jan Josef Liefers (v.l.) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Politikerin Rita Süßmuth, Thomas Schreiber, Unterhaltungschef der ARD und Musiker Thomas D.
Schauspieler Til Schweiger (3.v.l.) sowie der Schauspieler Jan Josef Liefers (v.l.) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Politikerin Rita Süßmuth, Thomas Schreiber, Unterhaltungschef der ARD und Musiker Thomas D. © dpa | Rainer Jensen
Zelte stehen vor dem Hauptbahnhof in Hamburg. In den Zelten sollen Flüchtlinge bis zu ihrer Weiterreise warten können
Zelte stehen vor dem Hauptbahnhof in Hamburg. In den Zelten sollen Flüchtlinge bis zu ihrer Weiterreise warten können © dpa | Daniel Reinhardt
Am Stacheldrahtzaun in die EU
Am Stacheldrahtzaun in die EU © Getty Images | Anadolu Agency
Ungarn hat das letzte Loch in seinem 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien geschlossen
Ungarn hat das letzte Loch in seinem 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien geschlossen © dpa | Thomas Brey
Eine Helferin steht mit einem Schild in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg und sammelt Spenden für Flüchtlinge
Eine Helferin steht mit einem Schild in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg und sammelt Spenden für Flüchtlinge © dpa | Christian Charisius
Die ungarische Polizei hat 16 Flüchtlinge festgenommen, die zuvor den Zaun an der Grenze zu Serbien durchschnitten und die Grenze überquert hatten
Die ungarische Polizei hat 16 Flüchtlinge festgenommen, die zuvor den Zaun an der Grenze zu Serbien durchschnitten und die Grenze überquert hatten © dpa | Sandor Ujvari
Flüchtlingsunterkunft im alten Stadion an der Oktaviostraße.
Flüchtlingsunterkunft im alten Stadion an der Oktaviostraße. © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlingsunterkunft im Jenfelder Moorpark an der Jenfelder Allee.
Flüchtlingsunterkunft im Jenfelder Moorpark an der Jenfelder Allee. © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlings- und Asylwerber- Erstaufnahmeeinrichtung in Kiel
Flüchtlings- und Asylwerber- Erstaufnahmeeinrichtung in Kiel © euroluftbild.de/Robert Grahn | euroluftbild.de/Robert Grahn
Ein Polizist kontrolliert am Grenzübergang in Mittenwald (Bayern) die von Österreich nach Deutschland einreisenden Autos
Ein Polizist kontrolliert am Grenzübergang in Mittenwald (Bayern) die von Österreich nach Deutschland einreisenden Autos © dpa | Sven Hoppe
Wegen der eingeführten Grenzkontrollen staute sich der Verkehr am frühen Morgen auf der Autobahn 8 rund drei Kilometer am Grenzübergang bei Bad Reichenhall
Wegen der eingeführten Grenzkontrollen staute sich der Verkehr am frühen Morgen auf der Autobahn 8 rund drei Kilometer am Grenzübergang bei Bad Reichenhall © dpa | Andreas Gebert
Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn war am Montagmorgen kurzzeitig gesperrt
Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn war am Montagmorgen kurzzeitig gesperrt © dpa | Boris Roessler
Ein Trachtler schaut in München auf einen Bus voller Flüchtlinge
Ein Trachtler schaut in München auf einen Bus voller Flüchtlinge © dpa | Nicolas Armer
Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München
Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München © dpa | Sven Hoppe
Feuerwehrleute löschen in Wiehl, Nordrhein-Westfalen, einen Zug. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Waggon war mit Parolen wie
Feuerwehrleute löschen in Wiehl, Nordrhein-Westfalen, einen Zug. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Waggon war mit Parolen wie "Go Home Asyl" beschmiert © dpa | Michael Kleinjung
Flüchtlinge in München
Flüchtlinge in München © dpa | Sven Hoppe
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Bundespräsident Joachim Gauck beim Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Bundespräsident Joachim Gauck beim Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ © dpa | Michael Kappeler
Papst Franziskus bei einem Besuch eines Camps mit Flüchtlingen in Rom
Papst Franziskus bei einem Besuch eines Camps mit Flüchtlingen in Rom © dpa | Osservatore Romano / Handout
Der 16-jährige Flüchtling Mogfaba aus Afghanistan kommuniziert am 10.09.2015 im Bahnhof von Flensburg zwischen schlafenden Flüchtlingen mit seinem Smartphone über ein Video-Chat-Programm mit einem Freund, der schon am Bahnhof in Kopenhagen (Dänemark) angekommen ist und dort auf ihn wartet
Der 16-jährige Flüchtling Mogfaba aus Afghanistan kommuniziert am 10.09.2015 im Bahnhof von Flensburg zwischen schlafenden Flüchtlingen mit seinem Smartphone über ein Video-Chat-Programm mit einem Freund, der schon am Bahnhof in Kopenhagen (Dänemark) angekommen ist und dort auf ihn wartet © dpa | Christian Charisius
Flüchtlinge schlafen am Bahnhof von Flensburg
Flüchtlinge schlafen am Bahnhof von Flensburg © dpa | Christian Charisius
Berlin: Flüchtlinge kommen in der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne an
Berlin: Flüchtlinge kommen in der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne an © Reto Klar | Reto Klar
Bundespräsident Joachim Gauck spricht neben seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“
Bundespräsident Joachim Gauck spricht neben seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ © dpa | Michael Kappeler
Die sechs Monate alte Borusy aus Syrien wird in einer kurzfristig eingerichteten Notunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) von einer Helferin der Malteser gehalten
Die sechs Monate alte Borusy aus Syrien wird in einer kurzfristig eingerichteten Notunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) von einer Helferin der Malteser gehalten © dpa | Jens Büttner
Flüchtlingskind am Bahnhof in Salzburg
Flüchtlingskind am Bahnhof in Salzburg © dpa | Neumayr/Mmv
Bewohner stehen am 7. September 2015 in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) in der Nähe einer abgebrannten Flüchtlings-Unterkunft. Bei dem Brand sind fünf Bewohner verletzt worden
Bewohner stehen am 7. September 2015 in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) in der Nähe einer abgebrannten Flüchtlings-Unterkunft. Bei dem Brand sind fünf Bewohner verletzt worden © dpa | Marijan Murat
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Ebeleben (Thüringen) nach einem Brand in einer künftigen Flüchtlingsunterkunft auf einer Drehleiter
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Ebeleben (Thüringen) nach einem Brand in einer künftigen Flüchtlingsunterkunft auf einer Drehleiter © dpa | Sebastian Kahnert
Flüchtlinge nehmen einen Zug an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien
Flüchtlinge nehmen einen Zug an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien © dpa | Nake Batev
In Roszke (Ungarn) ist die Lage nach wie vor angespannt. Flüchtlinge laufen auf den Gleisen
In Roszke (Ungarn) ist die Lage nach wie vor angespannt. Flüchtlinge laufen auf den Gleisen © REUTERS | LASZLO BALOGH
An der Grenze zwischen Serbien und Ungarn
An der Grenze zwischen Serbien und Ungarn © Getty Images | Christopher Furlong
Asylbewerber Omar Ceesay (M.) unterhält sich in der Schreinerei Holitsch in Tettnang-Hiltensweiler (Baden-Württemberg) mit Schreiner Karl-Heinz Kübler (l.) und Geschäftsführer Alexander Lanz (r.), er macht eine Ausbildung
Asylbewerber Omar Ceesay (M.) unterhält sich in der Schreinerei Holitsch in Tettnang-Hiltensweiler (Baden-Württemberg) mit Schreiner Karl-Heinz Kübler (l.) und Geschäftsführer Alexander Lanz (r.), er macht eine Ausbildung © dpa | Felix Kästle
Die Leichen von Aylan und seinem Bruder Galip wurden am Freitag von der Türkei ins syrische Kobane gebracht
Die Leichen von Aylan und seinem Bruder Galip wurden am Freitag von der Türkei ins syrische Kobane gebracht © Reuters
Der Bestattungskonvoi wurde durch das türkische Militär gesichert
Der Bestattungskonvoi wurde durch das türkische Militär gesichert © Reuters
Die kleinen Jungen waren im Mittelmeer vor Bodrum ums Leben gekommenen
Die kleinen Jungen waren im Mittelmeer vor Bodrum ums Leben gekommenen © Reuters
Flüchtlinge weigern sich im ungarischen Bicske vor dem Transport in ein nahe gelegenes Auffanglager
Flüchtlinge weigern sich im ungarischen Bicske vor dem Transport in ein nahe gelegenes Auffanglager © Reuters
Im Hafen von Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos spielen sich bei der Registrierung für Flüchtlingsfähren dramatische Szenen ab
Im Hafen von Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos spielen sich bei der Registrierung für Flüchtlingsfähren dramatische Szenen ab © Reuters
Auf Lesbos setzte die griechische Polizei Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein
Auf Lesbos setzte die griechische Polizei Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein © dpa
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim wurden mehrere Bewohner verletzt
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim wurden mehrere Bewohner verletzt © dpa
Ein Mann sprang aus dem zweiten Stock ins Freie und verletzte sich schwer
Ein Mann sprang aus dem zweiten Stock ins Freie und verletzte sich schwer © dpa
Eine Frau mit Reisekoffer auf dem ungarischen Bahnhof Bicske. Auf einem anderen Gleis verweigern rund 500 Flüchtlinge die Fahrt in ein Auffanglager
Eine Frau mit Reisekoffer auf dem ungarischen Bahnhof Bicske. Auf einem anderen Gleis verweigern rund 500 Flüchtlinge die Fahrt in ein Auffanglager © Getty Images | Matt Cardy
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti blieb am Donnerstag äußerst unübersichtlich
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti blieb am Donnerstag äußerst unübersichtlich © Getty Images
Flüchtlinge protestieren in Budapest, sie wollen nach Deutschland
Flüchtlinge protestieren in Budapest, sie wollen nach Deutschland © Getty Images | Matt Cardy
Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest
Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest © REUTERS | LEONHARD FOEGER
Schleuser wollten diese Menschen Richtung Deutschland transportieren. Die ungarische Polizei stoppte sie 157 Kilometer südöstlich von Budapest in Szatymaz
Schleuser wollten diese Menschen Richtung Deutschland transportieren. Die ungarische Polizei stoppte sie 157 Kilometer südöstlich von Budapest in Szatymaz © dpa | Zoltan Gergely Kelemen
Lager am Bahnhof in Budapest
Lager am Bahnhof in Budapest © REUTERS | LEONHARD FOEGER
71 Flüchtlinge starben in Österreich in einem Schlepper-Lkw - vor dem Bochumer Schauspielhaus wurde dieses Szenario im Rahmen einer Mahnwache nachgestellt
71 Flüchtlinge starben in Österreich in einem Schlepper-Lkw - vor dem Bochumer Schauspielhaus wurde dieses Szenario im Rahmen einer Mahnwache nachgestellt © dpa
Flüchtlinge stürzen und werden niedergetrampelt bei dem Versuch, die griechisch-mazedonische Grenze zu überqueren
Flüchtlinge stürzen und werden niedergetrampelt bei dem Versuch, die griechisch-mazedonische Grenze zu überqueren © REUTERS | OGNEN TEOFILOVSKI
Ungarische Polizisten und Flüchtlinge stehen sich vor dem Budapester Bahnhof Keleti gegenüber
Ungarische Polizisten und Flüchtlinge stehen sich vor dem Budapester Bahnhof Keleti gegenüber © Reuters
Flüchtlinge warten nahe des Budapester Ostbahnhofes Keleti auf ihre Weiterreise Richtung Österreich und Deutschland
Flüchtlinge warten nahe des Budapester Ostbahnhofes Keleti auf ihre Weiterreise Richtung Österreich und Deutschland © Getty Images
In Serbien wiederum hoffen diese Menschen auf ein Durchkommen nach Ungarn
In Serbien wiederum hoffen diese Menschen auf ein Durchkommen nach Ungarn © Reuters
In Wien wurde von der Polizei ein verbarrikadierter Schlepper-Lkw gestoppt
In Wien wurde von der Polizei ein verbarrikadierter Schlepper-Lkw gestoppt © dpa
In dem zugeschweißten Transporter saßen 24 Afghanen, der Fahrer flüchtete
In dem zugeschweißten Transporter saßen 24 Afghanen, der Fahrer flüchtete © dpa
Eine Eurostar-Mitarbeiterin informiert Reisende in Calais über die Mitfahrversuche von Flüchtlingen
Eine Eurostar-Mitarbeiterin informiert Reisende in Calais über die Mitfahrversuche von Flüchtlingen © Reuters
Wiederholt versuchen Flüchtlinge, auf Schnellzüge aufzuspringen und durch den Ärmelkanaltunnel nach Englang zu fahren - Eurostar-Züge wurden daher gestoppt, Passagiere mussten warten
Wiederholt versuchen Flüchtlinge, auf Schnellzüge aufzuspringen und durch den Ärmelkanaltunnel nach Englang zu fahren - Eurostar-Züge wurden daher gestoppt, Passagiere mussten warten © Reuters
Ahmed (M.) ist mit seiner Familie aus Kabul (Afghanistan) am Hauptbahnhof München angekommen, über Budapest
Ahmed (M.) ist mit seiner Familie aus Kabul (Afghanistan) am Hauptbahnhof München angekommen, über Budapest © dpa | Peter Kneffel
Demonstration von Asylbewerbern in der Hamburger Schneckenburgallee
Demonstration von Asylbewerbern in der Hamburger Schneckenburgallee © Michael Arning | Michael Arning
Die Asylbewerber in Hamburg fordern Jobs oder Ausbildungs- und Studienplätze - sie wollen nicht nur herumsitzen
Die Asylbewerber in Hamburg fordern Jobs oder Ausbildungs- und Studienplätze - sie wollen nicht nur herumsitzen © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlinge und Polizisten stehen sich am vorübergehend gesperrten Budapester Ostbahnhof gegenüber
Flüchtlinge und Polizisten stehen sich am vorübergehend gesperrten Budapester Ostbahnhof gegenüber © Reuters
Die Behörden forderten die Flüchtlinge auf, den Bahnhof zu verlassen
Die Behörden forderten die Flüchtlinge auf, den Bahnhof zu verlassen © Reuters
Tausende Menschen drängen über Ungarn nach Westeuropa, viele rufen
Tausende Menschen drängen über Ungarn nach Westeuropa, viele rufen "Deutschland, Deutschland" © Reuters
In Salzburg drängten Tausende Flüchtlinge in Züge Richtung München
In Salzburg drängten Tausende Flüchtlinge in Züge Richtung München © dpa
Am Salzburger Bahnhof wurden kurzerhand Betten für die Flüchtlinge aufgestellt
Am Salzburger Bahnhof wurden kurzerhand Betten für die Flüchtlinge aufgestellt © dpa
An der griechisch-mazedonischen Grenze spielen sich dramatische Szenen mit Flüchtlingen ab
An der griechisch-mazedonischen Grenze spielen sich dramatische Szenen mit Flüchtlingen ab © dpa | Georgi Licovski
Der Lkw, in dem in Österreich 71 tote Flüchtlinge gefunden wurden
Der Lkw, in dem in Österreich 71 tote Flüchtlinge gefunden wurden © dpa | Hans Punz
In Berlin empfing Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit SPD-Genosse Sigmar Gabriel in Berlin ehrenamtliche Flüchtlingshelfer
In Berlin empfing Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit SPD-Genosse Sigmar Gabriel in Berlin ehrenamtliche Flüchtlingshelfer © dpa
Im niedersächsischen Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt
Im niedersächsischen Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt © dpa | Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont
Auch im sächsichen Heidenau kam es zu Ausschreitungen rund um eine Erstaufnahme
Auch im sächsichen Heidenau kam es zu Ausschreitungen rund um eine Erstaufnahme © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) bei ihrem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) bei ihrem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau © dpa
Die CDU-Chefin wurde nicht gerade freundlich begrüßt
Die CDU-Chefin wurde nicht gerade freundlich begrüßt © Getty Images
Sicherheitskräfte musste einen aufgebrachten Mob bändigen
Sicherheitskräfte musste einen aufgebrachten Mob bändigen © Getty Images
Etliche Menschen verschafften ihrem wie auch immer gearteten Ärger über die Flüchtlingspolitik Luft
Etliche Menschen verschafften ihrem wie auch immer gearteten Ärger über die Flüchtlingspolitik Luft © Getty Images
Merkel informierte sich indes bei Helfern über die Lage in Heidenau
Merkel informierte sich indes bei Helfern über die Lage in Heidenau © Getty Images
Zuvor hatte bereits Sigmar Gabriel die in einem ehemaligen Baumarkt eingerichtete Unterkunft besucht - als erstes Mitglied er Bundesregierung
Zuvor hatte bereits Sigmar Gabriel die in einem ehemaligen Baumarkt eingerichtete Unterkunft besucht - als erstes Mitglied er Bundesregierung © dpa | Maurice Weiss
Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (r.) forderte harte Strafen für rassistische Übergriffe
Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (r.) forderte harte Strafen für rassistische Übergriffe © dpa
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (M.) im Gespräch mit Polizisten
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (M.) im Gespräch mit Polizisten © dpa
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Unter den Toten seien drei Kinder, berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA. Fünf der überwiegend aus Syrien stammenden Flüchtlinge würden noch vermisst. Die Boote seien vom westtürkischen Akyaka im Bezirk Bodrum aus gestartet und hätten die griechische Insel Kos als Ziel gehabt. Einige Migranten konnten nach dem Unglück zurück zur türkischen Küste schwimmen.

Dritte Fähre auf Flüchtlingsroute geplant

In der griechischen Hafenstadt Piräus kamen am frühen Mittwochmorgen 2500 Migranten an Bord der Fähre „Eleftherios Venizelos“ an. Bereits am späten Dienstagabend hatte die Fähre „Tera Jet“ mehr als 1700 Migranten nach Piräus gebracht, wie die griechische Küstenwache am Mittwoch mitteilte. Die Schiffe hatten die Migranten aus der völlig überfüllten Insel Lesbos abgeholt. Beide Fähren sollten am Nachmittag erneut auslaufen, um weitere Migranten zum Festland zu bringen. In der kommenden Woche soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine dritte Fähre auf dieser Route eingesetzt werden.

Pressestimmen von Mittwoch

"The Guardian" (England)

„Visionäre Sprache hört man von Befürwortern Europas derzeit selten; Versuche, die EU als Unterfangen auf moralischer Grundlage zu beschreiben, ziehen leicht Spott und Hohn auf sich. Die tapfere Haltung, die Angela Merkel - eine Frau, über die man sich nicht leicht lustig macht - in der Flüchtlings- und Migrationskrise eingenommen hat, verdient deshalb genaue Aufmerksamkeit. Die deutsche Kanzlerin hat die Führung für ein Problem übernommen, das zu lange nur zu Gezänk zwischen den Mitgliedsstaaten geführt hat und Kanonenfutter wurde für Populisten, die ihre Länder von der Außenwelt abschirmen wollen.“

„Nepszabadsag“ (Ungarn)

„Ungarns Regierung stellt sich als Verteidigerin Europas dar und will nicht einsehen, dass die technische Grenzsperre (der Grenzzaun) bisher ein völliges Fiasko war. Während alle auf eine gemeinsame Lösung dringen, schieben das Trio Berlin-Paris-Wien und Budapest sich gegenseitig die Verantwortung zu. Alle können etwas dafür, aber die ständigen Beleidigungen ... führen nicht weiter. Im Sommer und Herbst 1989 hat Ungarn im Umgang mit den ostdeutschen Flüchtlingen ein riesiges Vertrauenskapital gesammelt. Auch 2015 wäre ein solches Renommee nötig. Es täte gut. Uns allen.“

„Der Standard“ (Österreich)

„Der Schock durch die 71 toten Flüchtlinge im eigenen Land hat etwas bewirkt. Etwa, dass mehr als zwanzigtausend Menschen auf die Straße gehen, um Flüchtlingen zu zeigen: Ihr seid willkommen. Das ist ein starkes Signal. Genauso wie jene Österreicher, die spontan helfen, die in Wien am Bahnhof gestrandeten Flüchtlinge zu versorgen... Die Szenen erinnerten an den Herbst 1989, als Züge voller Menschen aus Osteuropa durch Österreich nach (West-)Deutschland fuhren. Im Hintergrund dürfte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Fäden gezogen haben, um die Ausreise dieser Menschen zu ermöglichen. Ihre Erfahrungen in der DDR und rund um den Mauerfall haben dabei sicher eine Rolle gespielt. Dieser Tag und diese Reaktionen sind ein Grund zur Freude und ein Grund, wieder positiver in die Zukunft zu blicken. Österreich ist, um einen Begriff des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck abzuwandeln, ein bisschen heller geworden.“

„Tagesanzeiger“ (Schweiz)

„Klar ist, dass angesichts von Krieg und Misere in der nächsten Nachbarschaft das Problem nicht rasch wieder verschwinden wird. Ein erster Schritt wäre schon einmal, den Zustrom auch als Chance für den alternden Kontinent zu sehen. Die gute Nachricht ist, dass das oft verzagte Europa offenbar noch immer Zufluchts- und Sehnsuchtsort ist. Der zweite Schritt wäre, zu sagen, dass es keine Zauberlösung gibt. Abschottung oder etwa die Rückkehr zu Kontrollen an den Binnengrenzen im Schengen-Land befeuern nur das Geschäft der Schlepper. Andere Maßnahmen können immer nur Teil einer Lösung sein. So etwa der Vorschlag aus Brüssel eines Verteilschlüssels für Asylbewerber. Der Verteilschlüssel wird alleine zwar nicht viel daran ändern, dass Deutschland für Flüchtlinge attraktiver bleiben wird als etwa der Osten Ungarns. Der Akt der Solidarität zwischen den EU-Staaten ist aber nur schon aus politischen und symbolischen Gründen wichtig.“

„Le Monde“ (Frankreich)

„Grenzstaaten der EU wie Griechenland, Italien, Ungarn, die alle überlaufen sind, brauchen weniger moralische Lektionen, sondern vielmehr konsequente Unterstützung bei der Errichtung von Aufnahmezentren, wo eine Vorauswahl zwischen Anwärtern mit Flüchtlingsstatus und Wirtschaftsflüchtlingen ... vorgenommen werden kann. Letztlich heißt das, Europa wird sich bei Herkunftsstaaten im Großraum Mittlerer Osten und in Afrika auf eine gemeinsame Migrationspolitik einigen müssen. Das würde bedeuten, sich über eine Liste der sogenannten sicheren Staaten zu verständigen, deren Staatsangehörige kein Anrecht auf den Status als politische Flüchtlinge haben, die Asylgesetzgebung zu vereinheitlichen und einen gemeinsam beschlossenen Verteilungsschlüssel zu akzeptieren.“

 „de Volkskrant“ (Niederlande)

„Der Euro steht als Symbol für wirtschaftliche Kraft und Stabilität und Deutschland wird als größte europäische Volkswirtschaft selbstverständlich damit assoziiert. Dieses Bild wird bei Migranten noch durch die Rolle verstärkt, die (Bundeskanzlerin) Angela Merkel in der griechischen Schuldenkrise gespielt hat. In Deutschland gibt es Arbeit und das macht das Land vor allem für Syrer, die oft gut ausgebildet sind, zu einem attraktiven Ziel. Viele syrische Flüchtlinge haben lange gewartet, ehe sie die Überfahrt wagten, denn sie hofften immer noch, dass Ruhe und Frieden in ihr Land zurückkehren würden. Die rund vier Millionen Syrer, die ihr Land verlassen haben, leben nun schon seit Jahren in Flüchtlingsunterkünften (in benachbarten Ländern). ... Die Hoffnung auf eine sichere Rückkehr ist mittlerweile verflogen und die Menschen wollen eine Zukunft für sich und ihre Kinder.“

„Pravo“ (Tschechien)

„Den Drohungen Frankreichs an die Adresse der mitteleuropäischen Staaten haben sich Österreich und nun auch Deutschland angeschlossen: Wenn verpflichtende Quoten nicht akzeptiert werden, könnten die Grenzen wieder geschlossen werden! Der Druck auf Länder wie Tschechien nimmt an Intensität zu. Es ist denkbar, dass die starken westlichen Staaten das östliche Europa auf diese Weise tatsächlich zur Annahme von Quoten nötigen werden. Doch mit einer solchen Vorgehensweise erweisen sie den europäischen Werten und dem europäischem Gedanken einen Bärendienst. Tragisch daran ist, dass das ganze westliche Geschreie um Quoten den Flüchtlingen nicht hilft. Quoten ermöglichen es nur ihren Befürwortern, Aktivität vorzutäuschen.“

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Auch am Mittwoch kamen nach Berichten örtlicher Medien Hunderte Migranten aus der Türkei auf den griechischen Ostägäis-Inseln an. Sie kommen meist mit einfachen Schlauchbooten, die leicht kentern. In den vergangenen Wochen versammelten sich Hunderte Flüchtlinge vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in Bodrum, um auf die von Schmugglern organisierte Überfahrt nach Kos und Kalymnos zu warten.

Chaotische Zustände auf Inseln der Ostägäis

Die Türkei hat nach Regierungsangaben rund zwei Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Nur ein kleiner Teil ist in einem der 25 Flüchtlingslager untergebracht. Außerhalb der Lager sind die Flüchtlinge auf sich alleine gestellt.

Der Weg der Flüchtlinge aus der Türkei führt von Griechenland über Mazedonien und Serbien nach Ungarn und Österreich. Viele der überwiegend syrischen Flüchtlinge wollen weiter nach Deutschland.

Auf Inseln der Ostägäis herrschen teils chaotische Zustände. Hunderte Migranten schlafen im Freien und werden nicht richtig versorgt, weil die Behörden kein Geld haben. Betroffen sind vor allem die Inseln Leros, Kos, Lesbos, Kalymnos, Samos und Agathonisi. Auf Lesbos kam es am Mittwoch erneut zu Protesten Hunderter Migranten im Hafen des Hauptortes der Insel Mytilini. Sie forderten mehr Fähren, die sie zum Festland bringen sollen.