Die syrische Armee hat zuletzt verstärkt die Luftwaffe im Kampf gegen die Rebellen eingesetzt. Diese verfügen über keine effektive Luftabwehr.
Beirut. Mittels massiver Luftangriffe wollen die syrischen Regierungstruppen den Weg nach Aleppo freikämpfen. Am Dienstag unterstützte die Luftwaffe des Regimes mit Bombardements den Angriff der Bodentruppen auf die Stadt Maaret al-Numan. Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen dabei vier Menschen ums Leben, darunter drei junge Mädchen. Lokale Aktivistengruppen berichteten von 19 Toten nach den Kämpfen.
Maaret al-Numan liegt an der Hauptverbindungsstraße zwischen der Hauptstadt Damaskus und Aleppo. Anfang des Monats hatten Rebellen das Gebiet und die Stadt circa 80 Kilometer südlich von Aleppo erobert. Damit gelang es ihnen, den Weg für Nachschub und Verstärkungen für die Regierungstruppen in Aleppo zu unterbrechen. Dort stecken Assads Männer in einem blutigen Kampf um die Kontrolle der Stadt fest.
Bereits am Montag war Maaret al-Numan während der gescheiterten Waffenruhe bombardiert worden. Nach Auskunft des Chefs der Beobachtungsstelle, Rami Abdul-Rahman, kämpften Rebellen und Regierungstruppen am südlichen Stadtrand gegeneinander. Das Regime wolle die strategisch wichtige Stadt zurückerobern.
Kämpfe in palästinensischem Flüchtlingslager in Damaskus
In Damaskus gab es nach Angaben von Aktivisten Gefechte zwischen syrischen Soldaten und Rebellen in einem palästinensischen Flüchtlingslager. Berichte über Tote nach den Kämpfen im Lager Jarmuk in der syrischen Hauptstadt lagen nicht vor, wie die Beobachtungsstelle und die Örtlichen Koordinationskomitees am Dienstag mitteilten.
Zu Beginn des Aufstandes bezogen viele palästinensische Flüchtlinge noch keine Stellung. Inzwischen haben sich jedoch vor allem Jugendliche den Kämpfen angeschlossen. Sie wurden animiert durch die ständig wachsende Gewalt und den Ruf nach mehr Freiheit, der auch den arabischen Frühling prägte. Organisationen vor Ort erklärten weiter, Kampfjets hätten ihre Angriffe in Vororten von Damaskus wieder aufgenommen. Nach Auskunft von Aktivisten kamen inzwischen mehr als 35.000 Menschen bei den Kämpfen ums Leben.