Islamische Extremisten in Pakistan haben ihre seit Wochen andauernde Terrorserie mit einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeikaserne in Peschawar fortgesetzt.
Peschawar. 13 Menschen kamen ums Leben; nach Angaben der Polizei wäre die Zahl der Opfer höher gewesen, wenn eine Angreiferin nicht erschossen worden wäre, bevor sie ein Polizistenwohnheim erreichen konnte.
Polizeichef Liaquat Ali Khan teilte mit, der Angriff sei von drei Personen ausgeführt worden. Zunächst sei ein Mann mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto vor dem Haupttor der schwer befestigten Polizeiwache vorgefahren. Dahinter sei ein Motorradfahrer mit einer Frau auf dem Rücksitz aufgetaucht; die Frau sei abgestiegen und zu dem Wohnkomplex gelaufen, danach habe der Motorradfahrer das Auto gerammt und damit eine Explosion ausgelöst. Polizisten hätten die rennende Attentäterin erschossen, die den Sprengstoff an ihrem Leib zündete, bevor sie die Unterkünfte erreichte, sagte Khan. Unter den elf Todesopfern sind drei Polizisten, zwei Frauen und zwei Kinder. 15 Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Untersuchungshäftlinge in der Polizeiwache.
Peschawar liegt in der Nordwestprovinz nahe der Grenze zu Afghanistan. Von dort aus verläuft die zentrale Fernverkehrsstraße über den Khyber-Pass nach Kabul. Erst am Vortag war ein kleiner Junge bei der Explosion einer Bombe in Peschawar getötet worden. Er war eines von insgesamt 39 Opfern von mehreren Anschlägen und Überfällen am Donnerstag, darunter auch in der ostpakistanischen Stadt Lahore. Dort wurden mehrere Polizei-Einrichtungen überfallen.
Die Serie von Anschlägen steht in Zusammenhang mit einer Ankündigung der Regierung, massiv gegen Taliban und Al-Qaida-Terroristen in Südwaziristan vorzugehen. Die Streitkräfte sollen die Region bereits weitgehend abgeriegelt und 28 000 Soldaten in Stellung gebracht haben.