Wer eine Million Dollar pro Jahr verdient, soll demnächst einen Spitzensteuersatz von 45 Prozent zahlen. Damit könnten 37 Millionen Amerikaner krankenversichert werden. Derzeit lebt jeder fünfte US-Bürger ohne Schutz im Krankheitsfall.
Washington. Eine Reichensteuer soll Barack Obamas Gesundheitsreform finanzieren. Die US-Demokraten im Repräsentantenhaus fordern von allen, die eine Million Dollar im Jahr und mehr verdienen, 5,4 Prozent zusätzlich, wie ein Kongressmitarbeiter sagte. Der US-Steuersatz für Spitzenverdiener würde damit auf 45 Prozent klettern. Auch andere Gutverdiener wollen die Demokraten stärker zur Kasse bitten: Ein Prozent mehr Steuern sollen Paare mit einem Jahreseinkommen von mehr als 350 000 Dollar zahlen. Ein Steuerplus komme auf diejenigen zu, die mehr als eine halbe Million Dollar jährlich verdienen. Eine weitere Anhebung wurde nicht ausgeschlossen.
In zehn Jahren sollen auf diese Weise 544 Milliarden Dollar zusammenkommen. Das würde in etwa die Hälfte dessen decken, was die Reform einer neuen Kongressstudie zufolge voraussichtlich kostet: 1,04 Billionen Dollar. Hunderte Millionen Dollar sollen außerdem Änderungen bei staatlichen Gesundheitsleistungen für Arme und Senioren bringen. Obama, der seit Tagen bei dem Reformvorhaben aufs Tempo drückt, erklärte, den Vorschlag der Demokraten zu unterstützen.
Sollte der Vorschlag der Demokraten umgesetzt werden, könnten zusätzliche 37 Millionen Menschen krankenversichert werden, wie aus der Studie hervorging, die vom unabhängigen Haushaltsbüro des Kongresses erstellt wurde. Allerdings würden trotz des immensen Aufwands im Jahr 2019 immer noch etwa 17 Millionen Menschen ohne Versicherungsschutz dastehen, die Hälfte davon illegale Einwanderer. Gegenwärtig haben schätzungsweise 46 Millionen Menschen in den USA keine Krankenversicherung.