Kampagnen um die anstehenden Präsidenten-Wahlen im Iran werden mit immer härteren Bandagen ausgetragen.

Teheran - Die Reformer warfen Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad gestern exzentrisches Verhalten vor und verwiesen auf angebliche Äußerungen, er sei bei einer Rede vor den Vereinten Nationen von einem Lichtschein umgeben gewesen.

Das Reformlager verbreitete die Video-Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen Ahmadinedschad mit Ayatollah Amolis. Darin wird der Präsident zitiert: "Ein Mitglied der iranischen Uno-Delegation sagte mir: ,Ich habe gesehen, dass du von einem Licht umgeben warst.' Ich selbst spürte, wie sich die Atmosphäre wandelte. Die Politiker im Publikum zuckten nicht mehr mit der Wimper - 27 oder 28 Minuten lang. Sie hatten Augen und Ohren weit geöffnet, um die Botschaft der Islamischen Republik zu hören."

Die Zeitung "Kalemeh Sabs" vom Gegenkandidaten Mussawi berichtete unter der Überschrift "Ahmadinedschads Heiligenschein", Ayatollah Amolis' Büro habe die Authentizität des Videos bestätigt. Ahmadinedschad selbst dementiert.

Darüber hinaus warf Gegenkandidat Mussawi dem Präsidenten vor, er sei abergläubisch und starre bei Interviews immer dreist in die Kameras, während er das Volk belüge.