Bei einer Explosion in einem Einkaufsviertel sind acht Menschen verletzt worden. Ministerpräsident Erdogan vermutet Kurden hinter dem Anschlag.
Istanbul. Bei der Explosion einer auf einem Fahrrad angebrachten Bombe sind in Istanbul acht Menschen verletzt worden. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, ereignete sich der Anschlag während des morgendlichen Berufsverkehrs an einer Bushaltestelle unweit einer Polizeischule in einem belebten Einkaufsviertel der türkischen Metropole.
Der Fernsehsender CNN-Turk berichtete, der Sprengsatz sei detoniert, als ein Bus vorgefahren sei. Die Heckscheiben des Busses zerbarsten, Insassen im hinteren Teil des Fahrzeugs wurden verletzt. Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie eine Frau von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Der Istanbuler Polizeichef Huseyin Capkin sagte, es handele sich um eine Bombe mit relativ geringer Sprengkraft. „Unser Trost ist, dass keiner ums Leben kam“, erklärte er. Eine Frau verlor bei der Detonation jedoch ihr Bein, eine weitere Frau erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht, wie Medien berichteten.
Erdogan hält kurdische Separatisten für Täter
Die Täter blieben unbekannt. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, räumt ein, die Ermittlungen dauerten an, fügte jedoch hinzu, der Anschlag trage die Handschrift kurdischer Rebellen, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Zuletzt kam es 2007 zu ähnlichen Anschlägen. In der Stadt Izmir an der Westküste und in der vorwiegend von Kurden bewohnten Stadt Diyarbakir im Südosten des Landes waren auf Fahrrädern angebracht Bomben explodiert. Ein Mensch kam dabei ums Leben, 20 wurden verletzt. Auch damals machten die Behörden kurdische Separatisten für die Anschläge verantwortlich.