Die Führung Nordkoreas hat seine militärischen Einheiten in Alarmbereitschaft versetzt. Treffen des UN-Sicherheitsrats angesetzt.
Seoul. Nordkoreas Führung hat seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Medienberichten zufolge reagiert Kim Jong-il damit auf die geplanten Militärübungen der Südkoreaner im Gelben Meer. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete am heutigen Sonntag, die Artillerie-Einheiten der Nordkoreaner stünden in Alarmstellung und Kampfflugzeuge rollten aus den Hangars.
Nordkorea hatte am Freitag gedroht, den Süden abermals unter Beschuss zu nehmen, sollte dieser an einer geplanten Artillerie-Übung im Grenzgebiet festhalten. Nordkoreas Militär werde „gnadenlos“ zurückschlagen, sollte die Grenze zu seinem Hoheitsgewässer im Gelben Meer verletzt werden, warnte das Außenministerium in Pjöngjang am Sonnabend. „Unser Militär hält keine leeren Reden“, wurde das Ministerium von den staatlichen Medien zitiert. Die Situation werde "explodieren".
Südkorea hat die eintägige Militärübung auf der Insel Yeonpyeong im umstrittenen Grenzgebiet für die Zeit zwischen Samstag und Dienstag angesetzt. Am Sonntag flog ein südkoreanischer Kampfjet über der Insel, Kriegsschiffe waren rund um Yeonpyeong auf Patrouille. Nordkorea hatte die Insel am 23. November mit Granaten beschossen und dabei vier Südkoreaner getötet.
Beratungen im UN-Sicherheitsrat - Russland "extrem besorgt"
Der UN-Sicherheitsrat wird nach Angaben von Diplomaten am heutigen Sonntag eine Dringlichkeitssitzung zum Korea-Konflikt abhalten. Das Treffen werde auf Wunsch von Russland einberufen, sagten UN-Diplomaten am Sonnabend. Die Versammlung solle um 18 Uhr MEZ stattfinden.
Russland zeigte sich zum Wochenschluss „extrem besorgt“ über die Manöverpläne. Das Außenministerium in Moskau bestellte die Botschafter Südkoreas und der USA ein und forderte beide Staaten eindringlich auf, „von der geplanten Übung mit scharfer Munition abzusehen“, um eine Eskalation der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu vermeiden.