Der Bundespräsident sagte, das sei ein Menschenrecht. Wulff besuchte einen Gottesdienst in der Paulus-Kirche in Tarsus.
Tarsus/Istanbul. Bundespräsident Christian Wulff hat volle Religionsfreiheit für die Christen in der Türkei gefordert. Dies sei ein Menschenrecht, sagte Wulff nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Paulus-Kirche im südtürkischen Tarsus. Dabei gehe es unter anderem um die Ausbildung des Priesternachwuchses in der Türkei. Wulff verwies darauf, dass auch Muslime in Deutschland ihren Glauben frei ausleben dürften. Zwar seien in der Türkei in den vergangenen Jahren beim Thema Religionsfreiheit Fortschritte erzielt worden. Es gebe aber noch viel zu tun.
Wulff hatte als Zeichen seines Engagements für die Christen in der Türkei an dem Gottesdienst teilgenommen. Die Kirche ist derzeit ein Museum, soll nach Forderung der katholischen Kirche aber dauerhaft für Gottesdienste geöffnet werden. Tarsus ist die Geburtsstadt des Apostel Paulus. Nach dem Gottesdienst reiste Wulff Richtung Istanbul weiter.
Wulff hatte sich bereits am Dienstag in seiner Rede vor dem türkischen Parlament für den Schutz der christlichen Minderheit in der Türkei eingesetzt. „Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei“, hatte der Bundespräsident betont. 99 Prozent der über 70 Millionen Türken sind Muslime, nur rund 100.000 bekennen sich zum christlichen Glauben.