Bei einem Treffen mit US-Kriegsveteranen hat Präsident Obama sein Wahlverprechen vom Ende des Kampfeinsatzes im Irak bekräftigt.
Atlanta. US-Präsident Barack Obama hat, trotz der jüngsten Zunahme der Gewalt im Irak, bei einem Treffen mit US-Kriegsveteranen in Atlanta noch einmal sein Wahlversprechen bekräftig. Bis zum 31. August 2010 soll, wie "versprochen", die US-Kampfmission im Irak enden. Weiter betonte Obama , dass die USA in Afghanistan „Fortschritte“ gemacht haben - trotz „gewaltiger Herausforderungen“.
„Seit ich Präsidentschaftskandidat gewesen bin, habe ich versichert, den Krieg im Irak auf verantwortliche Weise zu beenden“, sagte Obama am Montag in Atlanta bei einer Rede vor US-Kriegsveteranen im Bundesstaat Georgia. Das US-Engagement werde sich verlagern auf einen von Diplomaten geführten zivilen Einsatz. Die Zahl der im Irak stationierten US-Soldaten soll bis Ende August von derzeit 65.000 auf 50.000 verringert werden, die vor allem irakische Soldaten ausbilden und US-Einrichtungen vor Ort schützen sollen. Zu Obamas Amtsantritt im Januar 2009 waren 144.000 US-Soldaten zwischen Euphrat und Tigris stationiert. Bis Ende kommenden Jahres sollen alle US-Soldaten den Irak verlassen haben.
Die Gewalt im Irak hatte zuletzt wieder deutlich zugenommen. Im Juli wurden durch Anschläge und Unruhen laut irakischer Regierung 535 Menschen getötet - so viele wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Die USA zweifeln diese Zahlen an und sprechen von insgesamt 222 Toten und 782 Verletzten.
In Afghanistan sieht Obama „Fortschritte“. Die USA stünden dort zwar „gewaltigen Herausforderungen“ gegenüber. „Doch es ist auch wichtig, dass die Amerikaner wissen, dass wir Fortschritte machen“, sagte der Präsident. Zudem konzentriere sich das US-Militär auf „klare und erreichbare Ziele“.
Obama hatte im Rahmen seiner neuen Strategie für Afghanistan im Dezember die Entsendung von 30.000 zusätzlichen Soldaten angekündigt. Fast alle von ihnen seien mittlerweile vor Ort, sagte Obama. An der Seite ihrer „afghanischen und internationalen Partner“ seien die Soldaten zur „Offensive gegen die Taliban“ und ihre Anführer übergegangen. „Im zivilen Bereich dringen wir auf mehr Verantwortung.“ Die afghanische Regierung habe bereits „konkrete Maßnahmen“ getroffen, um etwa die Entwicklung anzukurbeln und die Korruption zu bekämpfen.
Die USA sind mit Abstand die größten Truppensteller am Hindukusch. Der Einsatz in Afghanistan wird aber auch in der Öffentlichkeit in den USA immer unpopulärer. Mit 66 getöteten US-Soldaten war der Juli der bislang blutigste Monat seit Beginn des militärischen Konfliktes. Die neue US-Strategie für Afghanistan sieht den Beginn des Truppenabzugs für Juli 2011 vor.