Christian Blanc hat ausgequalmt. Auch andere Top-Leute von Präsident Nicholas Sarkozy sind wegen ihrer Affären unter Beschuss.
Paris. Zigarrenrechnungen über 12.000 Euro sowie eine Immobilien- und Flugaffäre haben zwei französischen Regierungsmitgliedern den Job gekostet. Die Staatssekretäre Christian Blanc und Alain Joyandet reichten Rücktrittgesuche ein, wie der Élyséepalast mitteilte. Präsident Nicolas Sarkozy nahm diese an.
Der für die Entwicklung der Hauptstadtregion zuständige Staatssekretär Blanc hatte für negative Schlagzeilen gesorgt, weil er innerhalb eines knappen Jahres auf Staatskosten für 12.000 Euro Zigarren gekauft hatte. Erst als die Sache bekannt wurde, überwies der Fan teurer Rauchwaren einen Teil zurück.
Sein Parteifreund Joyandet sorgte für Unmut, weil er mit einem Privatjet für 117.000 Euro zu einer Haiti-Konferenz nach Martinique flog. Zudem soll der für Entwicklungszusammenarbeit zuständige Staatssekretär ein Privathaus illegal erweitert haben.
Vermutlich sind die beiden Politiker mit dem Rücktritt ihrer Entlassung zuvorgekommen. Sarkozy hatte in der vergangenen Woche für Oktober eine Kabinettsumbildung angekündigt. Bei dieser sollten die Konsequenzen aus dem Verhalten einiger Regierungsmitglieder gezogen werden, hieß es. Die Aufgaben von Joyandet übernimmt zunächst Außenminister Bernard Kouchner, die von Blanc der Minister für den ländlichen Raum und Raumordnung, Michel Mercier.
Weiterhin unklar ist die Zukunft von Regierungspolitikern wie Eric Woerth und Rama Yade. Auch sie stehen wegen Affären im Kreuzfeuer der Kritik. Arbeitsminister Woerth wird verdächtigt, in die mutmaßliche Steuerhinterziehung der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt verwickelt zu sein. Sport-Staatssekretärin Rama Yade lästerte erst über die Unterbringung der französischen Nationalmannschaft in einem südafrikanischen Luxushotel, dann stellt sich heraus, dass für die Politikerin ein noch viel teureres Zimmer reserviert worden war.