Xavier Darcos, der bisherige Arbeitsminister, scheidet aus der Regierung aus. Das Arbeitsministerium wird als Schlüsselressort neu besetzt.
Paris. Einen Tag nach der Niederlage der bürgerlichen Mehrheit bei den Regionalwahlen hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy die Regierung umgebildet. Der bisherige Haushaltsminister Eric Woerth übernimmt das Arbeits- und Sozialministerium, das Schlüsselressort für die geplante Rentenreform, wie das Präsidialbüro am Montagabend mitteilte. Der bisherige Arbeitsminister, Xavier Darcos, scheidet demnach aus der Regierung aus.
An die Spitze des Haushaltsministerium holt Sarkozy den früheren Übersee- und Innenminister François Baroin. Der 44-Jährige ist dem Präsidenten gegenüber sehr kritisch eingestellt; mit seiner Ernennung begegnet Sarkozy offenbar dem wachsenden Unmut in den eigenen Reihen. Baroin hatte zwischen den beiden Runden der Regionalwahl in der vergangenen Woche kein Blatt vor den Mund genommen und Sarkozy unter anderem für seine „Öffnungspolitik“ gegenüber der Linken kritisiert. Der konservative Abgeordnete übernimmt das Haushaltsministerium von Woerth, der als Arbeitsminister die umstrittene Rentenreform angehen soll.
Dem bisherigen Arbeitsminister Darcos werde eine andere „Verantwortung“ übertragen, teilte Sarkozys Büro mit. Darcos hatte sich in der entscheidenden zweiten Wahlrunde am Sonntag mit nur 28 Prozent der Stimmen geschlagen geben müssen, während die Sozialisten in seiner Region auf 56 Prozent kamen.
Der Präsident holte neben Baroin noch einen weiteren Vertrauten des früheren Staatschefs Jacques Chirac ins Lager, den konservativen Abgeordneten Georges Tron. Dieser wurde zum Staatssekretär für den Öffentlichen Dienst im Arbeitsministerium ernannt. Sarkozy werde nach der wöchentlichen Kabinettssitzung am Mittwoch eine Erklärung abgeben, kündigte sein Büro an.